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Antworten aus der ersten Schnellbefragung des DeZIM.panels bestätigen eine anhaltend hohe Unterstützungsbereitschaft für ukrainische Geflüchtete

/ Forschung

Ab sofort steht der Scientific Use File der ersten Schnellbefragung des DeZIM.panels zur Verfügung.

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Die Schnellbefragung wurde vom 28. Februar bis zum 6. März 2022 als Reaktion auf den Kriegsausbruch in der Ukraine durchgeführt. Mit solchen Schnellbefragungen kann das DeZIM besonders schnell auf aktuelle Themen reagieren. Im Fall des Krieges in der Ukraine konnten die Teilnehmer*innen des DeZIM.panels bereits eine Woche nach Kriegsbeginn befragt werden. 

Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 wurden Geflüchtete in vielen europäischen Ländern, einschließlich Deutschland, mit großer Solidarität aufgenommen. Basierend auf den Daten dieser Schnellbefragung konnte bereits gezeigt werden, dass von Beginn des Krieges an eine ausgesprochen hohe Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine – in allen gesellschaftlichen Gruppen – vorherrschte. Menschen mit eigener Fluchterfahrung zeigten dabei eine auffällig hohe Bereitschaft, Geflüchtete aus der Ukraine zu unterstützen (Mayer et al. 2022).

Unter Berücksichtigung der noch unveröffentlichten dritten regulären Welle des DeZIM.panels konnte zudem empirisch bestätigt werden, dass sich auch einige Monate nach Kriegsausbruch innerhalb der deutschen Wohnbevölkerung weiterhin ein sehr hohes Niveau an Unterstützungsbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine abzeichnete (Dollmann et al. 2022). Auch unter Einbeziehung der fünften noch unveröffentlichten Befragungswelle des DeZIM.panels deuten die Daten ebenso in keiner Weise darauf hin, dass die Stimmung gegenüber ukrainischen Geflüchteten gekippt sei oder ein solcher Kipppunkt unmittelbar bevorstünde (Dollmann, Jacobsen & Mayer, 2022). 

Die Antworten der ersten Schnellbefragung sind nun als anonymisierter Datensatz (im Stata-Format) verfügbar. Ein Teil der Fragen wurde bereits im Standardfragenkatalog zur Erhebung soziodemographischer und krisenbezogener Variablen des Rats für Sozial- und Wirtschaftsdaten aufgenommen und veröffentlicht (RatSWD 2023). 

Der Fragebogen liefert u. a. Antworten zu folgenden Themen:

  • emotionale Reaktionen auf den Krieg
  • soziale Solidarität mit Ukrainer*innen
  • eigenes solidarisches Engagement
  • Verantwortungszuschreibung für den Kriegsausbruch
  • präferierte Policy-Maßnahmen
  • Trade-off zwischen Sanktionen und eigenen Kosten
  • Informationsverhalten und Glaubwürdigkeit der Informationsquellen
  • eigene Verbindung zur Ukraine bzw. zu Russland
  • eigene Fluchterfahrung und die Auswirkungen des Krieges auf das eigene Leben

Die Daten sind über das Forschungsdatenzentrum des DeZIM-Instituts, das DeZIM.fdz, für Forschungszwecke zugänglich. 

Zitation

Dollmann, Jörg; Mayer, Sabrina J.; Lietz, Almuth; Siegel, Madeleine; Köhler, Jonas; Jacobsen, Jannes; Schmälzle, Michaela; Zimmermann, Stefan; Kalter, Frank (2023): Gesellschaftliches Zusammenleben in Deutschland. DeZIM.panel Schnellbefragung 1: Ukraine-Krieg 2022. Datensatz, Version: 3.0.0. SUF C. Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). https://doi.org/10.34882/dezim.panel.bs1.c.3.0.0 

Wie werden die DeZIM.panel-Daten beantragt? 

Die Daten sind über das DeZIM.fdz, ausschließlich für Forschungszwecke zugänglich. Die Anonymität der Befragungsteilnehmer*innen ist dabei stets gewährleistet. 

Das DeZIM.fdz bietet Forschungsdaten über verschiedene Zugangswege an: Derzeit sind Scientific Use Files (SUF) via Download sowie On-Site in den Räumlichkeiten des DeZIM-Instituts verfügbar. Bald ist die Datennutzung auch per Remote Access Zugang möglich.

Der Zugang zu den DeZIM-Daten ist gesetzlich geregelt. Um einen SUF zu nutzen, müssen ein wissenschaftlicher Forschungszweck sowie die Anstellung an einer wissenschaftlichen Einrichtung vorliegen. Außerdem muss dafür ein Datennutzungsvertrag abgeschlossen werden. 

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Hintergrundinformationen zum DeZIM.panel 

Das Online Access Panel des DeZIM (DeZIM.panel) untersucht durch wiederkehrende, repräsentative Bevölkerungsbefragungen, wodurch das gesellschaftliche Leben in Deutschland geprägt wird, und wie es sich entwickelt. 

Die Grundgesamtheit des DeZIM.panels umfasst alle in Deutschland lebenden Personen mit und ohne Migrationsgeschichte, die zwischen 1941 und 2004 geboren sind. Es handelt sich dabei um eine Zufallsstichprobe auf Basis der Einwohnermeldeämter, mit der aktuelle Stimmungen und Trends in der deutschen Bevölkerung im Längsschnitt abgebildet werden können. Die Stichprobe des DeZIM.panels basiert auf einer zweistufig geschichteten Stichprobenziehung mit dem Ziel, bestimmte Bevölkerungsgruppen überproportional häufig in der Stichprobe zu berücksichtigen; insbesondere Menschen aus der Türkei, aus anderen mehrheitlich muslimischen Ländern, aus Staaten mit Gastarbeiter*innenanwerbeabkommen sowie Aussiedler*innen aus der ehemaligen Sowjetunion und Rumänien. Dadurch liefert das DeZIM.panel genügend Fälle für Vergleiche und Analysen innerhalb dieser Subgruppen im Quer- sowie zukünftig auch im Längsschnitt. 

Anfang des Jahres 2021 nahmen über 9.000 Personen mit und ohne Migrationsgeschichte aus ganz Deutschland an der Rekrutierungsstudie teil. Knapp 7.000 Teilnehmer*innen erklärten sich im Anschluss dazu bereit, langfristig und mehrmals jährlich an Folgebefragungen teilzunehmen.

Seit 2022 führt das DeZIM.panel nun vier reguläre Erhebungswellen pro Jahr à 20 Minuten Online-Befragungszeit durch. Diese Wellen setzen sich aus unterschiedlichen Kernmodulen zusammen, die jedes Jahr weitgehend gleichbleiben, sowie aus Fragen zu aktuellen Themen. Neben den regulären Erhebungswellen führt das DeZIM.panel auch Schnellbefragungen durch, mit einer kürzeren Befragungsdauer von ca. 5 Minuten und einer Feldzeit von 7 Tagen. Im Gegensatz zu den regulären Erhebungswellen, bei denen die Personen postalisch und per E-Mail zur Befragung eingeladen werden, werden zu den Schnellbefragungen aufgrund des zeitlich engen Rahmens nur Personen eingeladen, die uns ihre E-Mail-Adresse zur Verfügung gestellt haben. Insgesamt wurden 4.976 Personen kontaktiert, von denen 2.624 teilgenommen haben, was einer Teilnahmequote bei der Schnellbefragung von 53 Prozent entspricht. 

DeZIM.panel-Publikationen

Kontakt

Almuth Lietz

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Cluster Daten-Methoden-Monitoring

lietz(at)dezim-institut.de

Zum Cluster Daten-Methoden-Monitoring