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Das DeZIM.panel veröffentlicht Antworten aus Bevölkerungsbefragung zu Integration, Migration und Rassismus für Sekundäranalysen

/ Forschung

Ab sofort steht der Scientific Use File (SUF) der Rekrutierungsstudie (W0) des DeZIM.panels für Forschungszwecke zum Download zur Verfügung.

Anfang des Jahres 2021 haben über 9.000 Personen mit und ohne Migrationsgeschichte aus ganz Deutschland an der Rekrutierungsstudie des DeZIM.panels teilgenommen. Die Antworten sind nun als anonymisierter Datensatz (im Stata-Format) verfügbar und besonders für diejenigen interessant, die in den Themenfeldern Integration, Migration und Rassismus forschen: Sie liefern eine breite Datenbasis zu Integrationsindikatoren, Diskriminierungserfahrungen, fremdenfeindlichen und rassistischen Haltungen sowie nationalen und ethnischen Identitäten.

Die Befragung stellt die Rekrutierungswelle (Welle 0, W0) des Online Access Panels am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) dar. Knapp 7.000 Teilnehmer*innen mit und ohne Migrationsgeschichte erklärten sich im Anschluss dazu bereit, langfristig und mehrmals jährlich an Folgebefragungen teilzunehmen. Die Daten sind über das Forschungsdatenzentrum des DeZIM-Instituts, das DeZIM.fdz, für Forschungszwecke zugänglich.
 

Das DeZIM.panel befragt ganz Deutschland – Menschen mit Migrationsgeschichte werden besonders berücksichtigt

Die Grundgesamtheit des DeZIM.panels umfasst alle in Deutschland lebenden Personen mit und ohne Migrationsgeschichte, die zwischen 1941 und 2004 geboren sind. Es handelt sich dabei um eine Zufallsstichprobe auf Basis der Einwohnermeldeämter, mit der aktuelle Stimmungen und Trends in der deutschen Bevölkerung im Längsschnitt abgebildet werden können. Die Stichprobe des DeZIM.panels basiert auf einer zweistufig geschichteten Stichprobenziehung mit dem Ziel, bestimmte Bevölkerungsgruppen überproportional häufig in der Stichprobe zu berücksichtigen; insbesondere Menschen aus der Türkei, aus anderen mehrheitlich muslimischen Ländern, aus Staaten mit Gastarbeiter*innenanwerbeabkommen sowie Aussiedler*innen aus der ehemaligen Sowjetunion und Rumänien. Dadurch liefert das DeZIM.panel genügend Fälle für Vergleiche und Analysen innerhalb dieser Subgruppen im Quer- sowie zukünftig auch im Längsschnitt.

Breiter Fragenkatalog des DeZIM.panels: Von Politik über Einstellungen, Gesundheit, Arbeit und Diskriminierungserfahrungen bis hin zu aktuellen Themen

Das Frageprogramm der Anfang 2021 durchgeführten Rekrutierungsstudie besteht aus verschiedenen Modulen, welche die Themengebiete Migrationsbiografie, Sprachkenntnisse, ethnische bzw. nationale Identität, Religion, transnationale Bindungen, Wohnsituation und Partnerschaft, politische Einstellungen und Protest, Bildung und Bildungshintergrund der Eltern, Diskriminierung sowie Arbeit und Einkommen umfassen.

An die Rekrutierungsstudie knüpfen Folgebefragungen bzw. Befragungswellen an. Seit 2022 führt das DeZIM.panel jährlich insgesamt vier reguläre Erhebungswellen à 20 Minuten durch. Diese setzen sich aus zwei Teilen zusammen:

  1. Die eine Hälfte der Befragung besteht aus verschiedenen Kernmodulen, die jedes Jahr weitgehend gleichbleiben. Dazu kommen Fragen zu aktuellen Themen. Die Kernmodule konzentrieren sich auf politische Institutionen und Einstellungen sowie politisches Verhalten (Modul 1), auf gesellschaftliche Werte und Einstellungen (Modul 2), auf Gesundheit und Wohlbefinden (Modul 3) und auf Arbeit und Bildung sowie Diskriminierungserfahrungen (Modul 4). Fragen zum subjektiven Wohlbefinden und zur Einschätzung der individuellen Lebenssituation werden in jeder Welle gestellt.
  2. Die andere Hälfte der Befragung ist für Fragen vorgesehen, die Mitarbeiter*innen ds DeZIM-Instituts, der DeZIM-Forschungsgemeinschaft sowie des  Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vorschlagen können.

Die erste Befragungswelle wurde im Februar 2022 abgeschlossen, die zweite Welle war im April und Mai 2022 im Feld. Die dritte reguläre Panelwelle läuft bis Mitte August und die vierte startet im September. Ergänzt wird dieser reguläre Panelbetrieb durch regelmäßige Schnellbefragungen zu aktuellen Themen.
 

Daten des DeZIM.panels zeigen Trends auch in kleinen Gruppen und geben Aufschluss über Integration, Migration und Rassismus

Das DeZIM.panel ist eine der wenigen Längsschnittbefragungen, die es erlauben, aktuelle gesellschaftliche Trends auch unterjährig zu analysieren und gleichzeitig spezifische Subgruppenanalysen ermöglichen. Zudem ist es derzeit das einzige Online Access Panel in Deutschland mit einer überproportionalen Ziehung von Eingewanderten und ihren Nachkommen, das einen spezifischen Fokus auf Themen aus den Bereichen Integration, Migration und Rassismus hat.

Durch das längsschnittliche Erhebungsdesign sowie die mehrfachen unterjährigen Befragungen ermöglicht es das DeZIM.panel, kurz- und langfristige Veränderungen und Trends bei Einzelpersonen sowie zwischen Gruppen zu erfassen. Darüber hinaus erlauben Schnellbefragungen es zu untersuchen, wie sich externe Ereignisse auswirken, die für Menschen mit Migrationsgeschichte besonders relevant sind, etwa der Krieg in der Ukraine.

Für tiefergehende Analysen können Kontextdaten, wie z.B. Beschäftigungsquoten oder der Anteil von Geflüchteten an der Bevölkerung, mit den auf amtlichen Gemeindeschlüsseln basierenden Umfragedaten zusammengeführt und die Auswirkungen sozialer Kontexte analysiert werden.
 

Wie werden die DeZIM.panel-Daten beantragt?

Die Daten sind über das DeZIM.fdz, für Forschungszwecke zugänglich. Die Anonymität der Befragungsteilnehmer*innen ist dabei stets gewährleistet.

Das DeZIM.fdz bietet Forschungsdaten über verschiedene Zugangswege an: Derzeit sind Scientific Use Files (SUF) via Download sowie On-Site in den Räumlichkeiten des DeZIM-Instituts verfügbar. Bald ist die Datennutzung auch per Remote Access Zugang innerhalb der bwCloud möglich.

Der Zugang zu den DeZIM-Daten ist gesetzlich geregelt. Um einen SUF zu nutzen, müssen ein wissenschaftlicher Forschungszweck sowie die Anstellung an einer wissenschaftlichen Einrichtung vorliegen. Außerdem muss dafür ein Datennutzungsvertrag abgeschlossen werden.

Hier gelangen Sie zur Übersicht und zum Antragsformular: fdz.dezim-institut.de
 

Publikationen zum DeZIM.panel

Dollmann, Jörg; Mayer, Sabrina J.; Lietz, Almuth; Siegel, Madeleine und Köhler, Jonas (2022): DeZIM.panel – Data for Germany’s Post-Migrant Society. Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik.

Mayer, Sabrina J.; Lietz, Almuth; Dollmann, Jörg; Siegel, Madeleine und Köhler, Jonas (2022): Reaktionen auf den Ukraine-Krieg. Eine Schnellbefragung des DeZIM.panels. DeZIM.insights Working Paper 1, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM).
 

Zitation

Dollmann, Jörg; Mayer, Sabrina J; Lietz, Almuth; Köhler, Jonas; Siegel, Madeleine; Kalter, Frank (2022): Gesellschaftliches Zusammenleben in Deutschland. Rekrutierungsstudie DeZIM.panel. Datensatz, Version: 1.0.0. SUF C. Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). https://doi.org/10.34882/dezim.panel.aw0.c.100

Kontakt

Almuth Lietz

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Cluster Daten-Methoden-Monitoring

lietz(at)dezim-institut.de

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