Die Panelist*innen, unter Ihnen Prof. Dr. Magdalena Nowicka, Leiterin der Abteilung Integration am DeZIM-Institut, berichten über Assimilation und den Einfluss der Migration auf die Identität über Generationen hinweg. Moderiert wurde die Veranstaltung von Martin Adam (ARD-Korrespondent in Warschau). Partner der Veranstaltung ist die polnische Redaktion von Radio COSMO.
Die Podiumsgäste waren:
- Prof. Dr. Magdalena Nowicka – Abteilungsleiterin am DeZIM-Institut
- Sergej Prokopkin – Zentrum für Antislawismusforschung e.V.
- Emilia Smechowski – Chefredakteurin des Zeit-Magazins
- Mateusz Stach-Seiffe – Influencer und Sozialarbeiter („Polenpapa“ auf TikTok, bis zu 2,5 Millionen Nutzer)
Auf die Frage „Was war und ist die Haltung der Pol*innen, die nach Deutschland gekommen sind?“ entgegnet Prof. Dr. Magdalena Nowicka: „Von welchen Pol*innen sprechen wir eigentlich? Denn die Migration ist ein kontinuierlicher Prozess: Pol*innen kommen und gehen, pendeln ständig zwischen den Ländern. Diejenigen, die in den 1980er Jahren kamen und keine Möglichkeit hatten, nach Polen zurückzukehren, haben eine ganz andere Einstellung zu Deutschland entwickelt. Eine andere Gruppe, die in den 1990er Jahren kam, nutzte oft die Möglichkeiten der Saisonarbeit. Viele von ihnen lebten jahrelang in einem Zwischenzustand – mal hier, mal dort. Nach dem EU-Beitritt Polens kam eine neue Dynamik hinzu: Menschen, die die bessere Infrastruktur, etwa die schnellen Bahnverbindungen, gezielt nutzen, um zwischen beiden Ländern zu pendeln – manche sogar wöchentlich. Berlin wird dabei zunehmend als globale Drehscheibe wahrgenommen. Und schließlich gibt es diejenigen, die nur zur täglichen Arbeit nach Deutschland kommen, aber weiterhin in Polen wohnen. Für sie ist oft der höhere Mindestlohn ausschlaggebend, was zu einer ganz anderen Einstellung zu Deutschland führt.“