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Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa)
Der Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) soll auf Basis unterschiedlicher Datenquellen dauerhaft verlässliche Aussagen über Ursachen, Ausmaß und Folgen von Diskriminierung und Rassismus in Deutschland treffen. Darauf aufbauend sollen effektive Maßnahmen gegen Rassismus entwickelt werden.
Mit dem Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor schafft das DeZIM die Grundlage für ein dauerhaftes Monitoring von Rassismus in Deutschland.Dr. Cihan Sinanoğlu, Leiter der Geschäftsstelle des Rassismusmonitors (NaDiRa)
Mit dem NaDiRa ist es erstmalig in Deutschland möglich, gesellschaftliche Entwicklungen in Bezug auf Rassismus und Diskriminierung evidenzbasiert, insbesondere mit quantitativen Daten, zu identifizieren. Die Ergebnisse aus den NaDiRa-Studien und entsprechende Handlungsempfehlungen werden regelmäßig in Berichten veröffentlicht. Diese richten sich sowohl an politische Entscheidungsträger*innen, die Zivilgesellschaft, Forschende und die breite Öffentlichkeit.
Im NaDiRa werden die zentralen Lebensbereiche Gesundheit, Wohnen, Arbeit und Bildung abwechselnd in den Blick genommen. Langfristig werden Indikatoren für diese zentralen Lebensbereiche entwickelt, um strukturelle Benachteiligungen und Ungleichheiten zu identifizieren und tiefergehend zu analysieren. Der NaDiRa besteht aus zwei Modulen: Monitoring und Innovation.
Das Monitoring beinhaltet vier methodische Kernelemente:
- NaDiRa.panel (Bevölkerungs- und Betroffenenbefragungen)
- Experimente
- Medien- und Diskursdaten (Analyse von Zeitungen und Parlamentsdebatten)
- Rechtsprechungsdaten
Das Innovationsmodul gliedert sich in die Teilmodule 1) Methodische Innovationen und 2) Theoretisch-konzeptionelle Innovationen. Methodische Innovationen beinhalten die Vorbereitung der thematischen Schwerpunkte Wohnen (2025), Arbeit (2027) und Bildung (2029) sowie die Integration partizipativer und qualitativer Forschungsansätze. Theoretisch-konzeptionelle Innovationen zielen auf die Weiterentwicklung von Erklärungsansätzen zu Rassismus, einschließlich intermigrantischer Dynamiken und des Nexus von Rassismus und Antisemitismus.
- Entwicklung und Erprobung neuer Messinstrumente und Items zur Vorbereitung eines langfristigen quantitativen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors.
- Ein zentrales Element des NaDiRa.panels ist die Entwicklung von Fragen zur Erfassung von Selbstidentifikation und wahrgenommener Fremdzuschreibung. Beide Messungen bieten für den deutschen Kontext die Möglichkeit der Erfassung von rassistischer Markierung. Gleichzeitig können diese neuentwickelten Gruppen den klassischen Kategorien auf Basis des Migrationshintergrunds und der Einwanderungsgeschichte gegenübergestellt und zur Diskussion der jeweiligen Vor- und Nachteile gerade bei der Erfassung quantitativer Daten in Bezug auf soziale Ungleichheit genutzt werden.
- Aufbau des NaDiRa.panels, das langfristig und wiederkehrend individuelle Einstellungen zu rassistischen Vorurteilen, Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen erheben wird.
- Aufbau und Durchführung eines zivilgesellschaftlichen Begleitprozesses, um zivilgesellschaftliche Organisationen und Communitys, die von Rassismus betroffen sind, in den Forschungsprozess einzubinden. Das Ziel ist es, ihre Perspektiven und ihr Wissen bei der Planung und Umsetzung von Forschungsvorhaben zu berücksichtigen und eine kritische Begleitung sicherzustellen.
- Veröffentlichung der NaDiRa-CATI-Studie Rassistische Realitäten die umfassende und vielfältige Daten zur Einstellungen, Wahrnehmungen und Erfahrungen von Rassismus präsentiert.