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Nationaler Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa)
Der Deutsche Bundestag hat im Juli 2020 Mittel bereitgestellt, um am DeZIM-Institut einen Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) aufzubauen. Dieser soll Ursachen, Ausmaß und Folgen von Rassismus in Deutschland untersuchen.

„Mit dem Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor schafft das DeZIM die Grundlage für ein dauerhaftes Monitoring von Rassismus in Deutschland.“Dr. Cihan Sinanoğlu, Leiter der Geschäftsstelle des Rassismusmonitors (NaDiRa)
Themen
- Recht & Beratung: In einem Rechtsstaat besteht prinzipiell der Anspruch, dass das Recht effektive institutionalisierte Wege bereithält, um Rassismus zu bekämpfen. In der ersten Projektphase des Themenschwerpunkts zeigte sich jedoch: zwischen diesem Anspruch und der Realität klafft eine Lücke.
- Einstellungen & Erfahrungen: In einer bundesweiten zufallsbasierten Panelstudie wird die Bevölkerung in Deutschland, darunter auch Angehörige von rassistisch markierten Gruppen, regelmäßig zu ihren individuellen Einstellungen zu rassistischen Vorurteilen, Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen, ihren Wahrnehmungen und Lebensrealitäten befragt.
- Diskurse & Medien: Die NaDiRa-Medienanalysen liefern empirische Evidenzen zu Kontinuitäten und Wandel von Rassismus in den Medien. Wie sichtbar ist das Thema Rassismus in den Medien und wie sehen rassistische Inhalte in sozialen Netzwerken aus?
- Schwerpunkt Gesundheit: Mittels Bevölkerungs- und Betroffenenbefragung untersucht der NaDiRa wie rassistisch markierte Personen in Deutschland ihren Gesundheitszustand einschätzen. Wie hängen spezifische Diskriminierungserfahrungen im Alltag mit dem eigenen Wohlbefinden und der psychischen Gesundheit zusammen?
Wesentlicher Bestandteil des Rassismusmonitors (NaDiRa) ist seit dem Jahr 2020 außerdem ein zivilgesellschaftlicher Begleitprozess: Ein Fachkreis, dem von Rassismus betroffene Communities angehören, begleitet den Forschungsprozess des Rassismusmonitors (NaDiRa).
Methoden
Der Rassismusmonitor (NaDiRa) verbindet
- quantitative,
- qualitative und
- experimentelle Methoden.
Repräsentative Bevölkerungssurveys und Betroffenenbefragungen werden mit juristischen, statistischen, sozialpsychologischen, gesundheitswissenschaftlichen, politischen und kulturanalytischen Zugängen kombiniert, um Ursachen, Ausmaß und Folgen von Rassismus zu erforschen.
Für die Medienanalyse werden Methoden der computergestützten Textanalyse mit manuellen Medien-Inhaltsanalysen und qualitativen Case Studies kombiniert.
Zudem erarbeiten die beteiligten Wissenschaftler*innen Messinstrumente, um rassistische Ideologien und Einstellungen besser erheben zu können. Das DeZIM-Forschungscluster „Daten-Methoden-Monitoring“ entwickelt neue Verfahren, um kleine und schwer erreichbare Zielgruppen zu befragen. Um auf aktuelle Forschungsfragen reagieren zu können, richtet es zudem ein eigenes Online-Access-Panel ein, das den Zugang zu diesen Gruppen erlaubt.
Neben klassischen Vorgehensweisen wird die Etablierung von neuen methodologischen Zugängen wie zum Beispiel Community-basierte partizipative Forschung (CBPR) gestärkt. CBPR kann sich des gesamten Repertoires qualitativer, quantitativer und kunstbasierter Methoden bedienen und ermöglicht eine multi-epistemische Wissensproduktion, indem das Wissen der Communities in den Forschungsprozess einbezogen wird.
Diese Kombination aus verschiedenen methodologischen, methodischen und disziplinären Zugängen ist einmalig in Deutschland.
Mitarbeitende
Anzahl Mitarbeitende: 42