Die DeZIM-Forschungsgemeinschaft entwickelt ihre Verbundforschung weiter

Die DeZIM-Forschungsgemeinschaft startet zwei neue Forschungsprojekte und baut zwei weitere aus. Die Projekte werden vom BMFSFJ gefördert.

Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) trägt dazu bei, Maßnahmen umzusetzen, die der Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus im November 2020 beschlossen hat. Die DeZIM-Forschungsgemeinschaft startet dafür zwei neue Forschungsprojekte und baut zwei weitere aus. Diese Projekte werden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.  
 
Der Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus hat im November 2020 im Rahmen seines Maßnahmenpakets beschlossen, das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) dauerhaft zu stärken und langfristig auszubauen. Die Bundesregierung erhöht dafür die Projektmittel für die nachhaltige Vernetzung von Wissenschaftler*innen der DeZIM-Forschungsgemeinschaft, sie fördert die Zusammenarbeit zwischen DeZIM-Forschenden und relevanten Akteurinnen und Akteuren aus der Praxis sowie den Ausbau des DeZIM-Forschungsdatenzentrums (DeZIM.fdz). Dank der Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) kann die DeZIM-Forschungsgemeinschaft jetzt zwei neue Forschungsverbünde starten und zwei laufende Forschungsverbünde ausbauen. Sie stärkt damit die Wissensbasis zu Migration, Exklusion und demokratischer Teilhabe.
 

Forschungsverbund „Diskriminierung und Rassismus“ (FoDiRa)

Um den Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) zu flankieren, ruft die DeZIM-Forschungsgemeinschaft den Forschungsverbund „Diskriminierung und Rassismus“ (FoDiRa) ins Leben. Der Forschungsverbund will systematisch zentrale Bereiche untersuchen, in denen rassistische Einstellungen und Vorurteile entstehen, sich reproduzieren, verstärken oder abschwächen. Das gilt für die Lebensbereiche Bildung, Arbeit, Wohnen, Gesundheit und Sport sowie für Medien und die „digitale Arena“ – Internet und soziale Medien. Der Forschungsverbund will dabei weitere neue und innovative quantitative Methoden zur Erforschung der Ursachen von Diskriminierung und Rassismus entwickeln. Diese sollen in den Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) eingehen. Die Forschenden des FoDiRa gehören folgenden Einrichtungen an:

  • Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Berlin
  • Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg
  • Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), Bielefeld
  • Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), Osnabrück
  • Interdisziplinäres Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM), Duisburg-Essen
  • Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES), Mannheim
     

Räume der Migrationsgesellschaft 

Ein zweiter neuer Forschungsverbund der DeZIM-Forschungsgemeinschaft widmet sich dem Thema „Räume der Migrationsgesellschaft“. Er will Erkenntnisse über Integrations- und Inklusionsprozesse im Kontext von Migration sowie über konstruktive Konfliktlösungen in Kommunen, Städten und Stadtteilen gewinnen und greift dabei mit Arbeiten am DeZIM-Institut ineinander. Diese Erkenntnisse kommen auch dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zugute, welches das DeZIM unterstützt. Forschende im Projekt „RäuMig“ gehören folgende Einrichtungen an:

  • Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Berlin
  • Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), Bielefeld
  • Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), Osnabrück
     

Die Demokratie der postmigrantischen Gesellschaft

Das bereits laufende Projekt „Gesellschaftliche Konflikte und Dynamiken des Parteienwettbewerbs in der Migrations- und Integrationspolitik“ (MigRep) wird aufgestockt und zum Forschungsverbund „Die Demokratie der postmigrantischen Gesellschaft“ weiterentwickelt. Migrantische bzw. migrantisierte Personen im System der Interessenvermittlung werden hier als eigenständige politische Akteurinnen und Akteure verstanden und mit Blick auf ihre politischen Präferenzen, ihre Wahrnehmungen des Gehört-Werdens und ihre politische Mobilisierung untersucht. Der Fokus von MigRep wird erweitert, indem Forschende des BIM in den Verbund einsteigen. Es werden verstärkt neben Parteien auch Migrant*innenselbstorganisationen und -Initiativen sowie neue intermediäre Räume der Willensbildung und Politikvermittlung untersucht. Am Verbund wirken Forschende von folgenden Einrichtungen mit:

  • Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Berlin
  • Interdisziplinäres Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM),     Duisburg-Essen
  • Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES), Mannheim
     

„Transnationale Perspektiven“ und Datenzentrum werden ausgebaut

Der Forschungsverbund „Transnational Perspectives on Migration and Integration“ (TRANSMIT) wird ebenfalls weitergeführt und ausgebaut. Dies ermöglicht die Fortführung erfolgreich etablierter Längsschnitterhebungen zu Migrationsentscheidungen und -prozessen. Die Forschung in den drei Kernthemenfeldern des Projektes kann vertieft und die gewonne Regionalexpertise und Netzwerkarbeit als Grundpfeiler für kontextsensible Migrationsforschung kontinuierlich ausgebaut werden. Die daraus gewonnenen Daten werden für die Migrations- und Integrationsforschung zu einer etablierten Ressource entwickelt. Am Forschungsprojekt TRANSMIT sind folgende Einrichtungen beteiligt:

  • Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Berlin
  • Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg
  • Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), Osnabrück
  • Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES), Mannheim
  • Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Berlin

Schließlich werden wir am Forschungsdatenzentrum DeZIM.fdz das Online Access Panel (DeZIM.panel) zu einer dauerhaften Dateninfrastruktureinheit ausbauen. Damit wird am DeZIM ein Instrument geschaffen und verstetigt, um zeitnah und zielgerichtet Daten zu Themen der Integrations- und Migrationsforschung zu erheben und für die weitere Nutzung zur Verfügung zu stellen.

„Die neuen und weiterentwickelten Forschungsverbünde stärken die Forschung und die Zusammenarbeit von DeZIM-Forschungsgemeinschaft und DeZIM-Institut. Die Bundesregierung zeigt mit dieser Förderung, dass Sie der mit dem Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus verbundenen Agenda große Bedeutung beimisst. Als DeZIM gewinnen wir so deutlich verbesserte Perspektiven, hierfür Wissen zu erweitern und politisches Handeln zu informieren“, sagt Andreas Blätte, der Sprecher der DeZIM-Forschungsgemeinschaft.
 

Ansprechpartner*innen:

Für den Forschungsverbund „Diskriminierung und Rassismus“ (FoDiRa):
Dr. Christian Hunkler
Mail: christian.hunkler(at)hu-berlin.de
 
Für den Forschungsverbund „Räume der Migrationsgesellschaft“:
Dr. Anna-Lisa Müller
Mail: anna-lisa.mueller(at)uni-osnabrueck.de
 
Für den Forschungsverbund „Die Demokratie der postmigrantischen Gesellschaft“:
Prof. Dr. Andreas Blätte
Mail: andreas.blaette(at)uni-due.de
 
Für den Forschungsverbund „Transnational Perspectives on Migration and Integration“ (TRANSMIT):
Prof. Dr. Ruud Koopmans
Mail: ruud.koopmans(at)wzb.eu
 
Für die DeZIM-Forschungsgemeinschaft:
Aimie Bouju
Mail: bouju(at)dezim-institut.de

ÜBER DAS DEZIM-INSTITUT

Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) forscht zu Integration und Migration, zu Konsens und Konflikten, zu gesellschaftlicher Teilhabe und zu Rassismus. Es besteht aus dem DeZIM-Institut und der DeZIM-Forschungsgemeinschaft. Das DeZIM-Institut hat seinen Sitz in Berlin-Mitte. In der DeZIM-Forschungsgemeinschaft verbindet sich das DeZIM-Institut mit sieben anderen Einrichtungen, die in Deutschland zu Migration und Integration forschen. Das DeZIM wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. 

Dr. Mathias Rodatz

Pressekontakt

Dr. Mathias Rodatz

Leiter Stabsstelle Kommunikation & Wissenstransfer

presse(at)dezim-institut.de
Tel.: 030-200754-130

Zur Stabsstelle Kommunikation & Wissenstransfer