Ältere Migrant*innen (ggf. Monitoring)
Abteilung Integration
Projektleitung: Prof. Dr. Magdalena Nowicka
Von den knapp 21,1 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland waren nach Angaben des Mikrozensus 2019 etwa 9,7 Prozent über 65 Jahre alt. Die bislang noch relativ kleine Gruppe älterer Migrant*innen wird im Zuge der demografischen Alterung jedoch zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das Projekt hat eine umfassende Recherche durchgeführt, um auf Basis der bisherigen einschlägigen Forschungsliteratur einen Überblick zur Lebenssituation älterer Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland zu geben. Anschließend wurden vorhandene Datenquellen gesichtet und daraufhin überprüft, ob sie die zuvor identifizierten Forschungslücken schließen können. Anhand der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) erfolgte abschließend eine Analyse der Situation der älteren Bevölkerung mit Migrationserfahrung in ausgewählten Lebensbereichen.
Ergebnisse: Eine ausführliche Literaturrecherche deutet auf sozioökonomische und gesundheitliche Benachteiligungen von älteren Menschen mit Migrationshintergrund hin. Der aktuelle Stand der Forschung wurde in zwei Research Notes zusammengefasst, die 2021 veröffentlicht werden. Auswertungen des Sozio-oekonomischen Panels ergeben unter anderem, dass vor allem ältere Frauen mit Migrationserfahrung, in Ostdeutschland lebende Migrant*innen sowie Menschen aus den Hauptfluchtländern und der ehemaligen Sowjetunion hinsichtlich ihrer Renten benachteiligt sind. Ältere Migrant*innen mit geringen deutschen Sprachkenntnissen und aus Herkunftsgruppen, die auf einen Migrationskontext schließen lassen, berichten deutlich häufiger von erfahrener Diskriminierung.
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)