Bedarfe der Regelsysteme und bedrohter zivilgesellschaftlicher Organisationen im Bereich der „Vielfaltgestaltung“ (Bundesprogramm „Demokratie leben!“)
Fachgruppe Demokratieförderung und demokratische Praxis
Projektleitung: Dr. Olaf Kleist , Till Sträter , Dr. Mirjam Weiberg
Projektmitarbeitende: Hümeyranur Imamoğlu , Dr. Nora Ratzmann , Dr. Christian Sowa
Vielfalt und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) werden zunehmend als gesamtgesellschaftliche Herausforderungen anerkannt, die strukturell alle Lebensbereiche durchziehen. Dies betrifft auch Regelsysteme, die zentral für das demokratische Gemeinwesen sind, wie Schulen, Jugendämter, Verwaltungen, Polizei, zivilgesellschaftliche Organisationen etc. Zivilgesellschaftliche Organisationen, insbesondere solche die sich gegen GMF einsetzen oder „Betroffene“ von GMF vertreten, sind zudem oft direkt durch Hass, Anfeindungen und Gewalt bedroht.
Bundesprogramme wie „Demokratie leben!“ adressieren (strukturelle) Diskriminierung umfassend, nicht zuletzt mit dem Ziel, innovative Ansätze zur Reduktion von GMF und zur Stärkung von Vielfalt nachhaltig in Regelsysteme zu transferieren. Doch die eigentlichen Bedarfe der Regelsysteme und von „Betroffenen“-Organisationen sind häufig nur unzureichend erfasst und bisher unsystematisch aufbereitet worden.
Das Projekt fokussiert auf eine erste Eruierung und Systematisierung der Bedarfe von Regelstrukturen und „Betroffenen“-Organisationen in Bezug auf Vielfaltgestaltung und den Abbau von GMF. Zudem sollen auch die allgemeinen und spezifischen Bedrohungslagen, denen zivilgesellschaftliche Träger*innen im Bereich Vielfaltsgestaltung ausgesetzt sind, erhoben werden. Die Ergebnisse sollen einer zielgenaueren Gestaltung von Demokratieförderung und Projekten zu GMF und Vielfaltgestaltung innerhalb des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ dienen, um Methoden und Ansätze passend auf den Bedarf konzipieren können. Im Mittelpunkt stehen dabei a) Kenntlichmachung verdeckter und unzureichend untersuchter Bedarfe, b) Ranking von Bedarfen, c) best-practice in der Adressierung von Diskriminierung und Vielfalt. Darüber hinaus soll das Projekt dazu beitragen, Grundlagenwissen für ein mögliches Monitoring von Bedarfen zu GMF und Vielfaltgestaltung in Regelstrukturen zu schaffen.
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Drittmittel)
Kooperationspartner:
Deutsches Jugendinstitut, Halle (DJI)