Bedrohungslagen zivilgesellschaftlicher Organisationen
Abteilung Konsens und Konflikt
Projektleitung: Dr. Olaf Kleist , Dr. Moritz Sommer , Dr. Elias Steinhilper , Dr. Mirjam Weiberg
Projektkoordination: Dr. Moritz Sommer
Projektmitarbeitende: Dr. Nora Ratzmann
Zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für die Stärkung von Demokratie und die Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus, Homosexuellen- und Trans*feindlichkeit sowie weiteren Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit einsetzen, sehen sich Anfeindungen, Bedrohungen und Übergriffen ausgesetzt. Das beeinträchtigt ihre Arbeit und ihre gesellschaftliche Funktion als „Schulen der Demokratie“ und erfordert eine Reaktion des liberal-demokratischen Staates zum Schutz seiner Bürger*innen. Aus wissenschaftlicher Sicht liegen dazu bisher jedoch kaum belastbare Studien vor. Dieses Forschungsprojekt hat die Bedrohungslagen jener zivilgesellschaftlichen Projektträger untersucht, die im Bundesprogramm „Demokratie leben!” im Handlungsfeld „Vielfaltgestaltung“ gefördert werden. Um die zivilgesellschaftlichen Organisationen zu unterstützen, die bei der Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus von wesentlicher Bedeutung sind, ist es zentral, ein tiefergehendes Verständnis dieser Bedrohungslagen zu entwickeln.
Ergebnisse: Anfeindungen, Bedrohungen und Übergriffe gehören zum Alltag der befragten Projektträger. Das Spektrum reicht von Verleumdungen über Cyberattacken bis hin zu gezielter Einschüchterung. Körperliche Übergriffe und Vandalismus waren vergleichsweise selten. Meist werden Übergriffe intern dokumentiert, Anfeindungen in den Sozialen Medien wird gezielt entgegengetreten. Die Bedrohungen wirken sich massiv auf die Arbeit und die Psyche der Mitarbeitenden aus. Das kann das demokratische Engagement mindern, aber auch eigene Haltungen schärfen und die Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit verdeutlichen.
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Drittmittel)