Diversität in der Bundesverwaltung (DiBu)

Abteilung Konsens und Konflikt

Projektleitung: Prof. Dr. Sabrina Zajak

Projektmitarbeitende: Samera Bartsch Fabio BestDr. Annett Gräfe-Geusch Liam Haller Ilse Kuschel Miriam Meksem

Laufzeit Juli 2021 bis Dezember 2023
Status Abgeschlossenes Projekt

Zurzeit vollzieht sich ein demographischer und sozialer Wandel, sowohl in der Gesellschaft als auch in der Bundesverwaltung. Dies erfordert eine diversitätsorientierte Organisationsentwicklung der Bundesverwaltung; zum einen, damit die bestehende Diversität der Gesellschaft sich in der Verwaltung widerspiegelt; zum anderen, weil Diversität eine wesentliche Voraussetzung für Multiperspektivität und somit einen zentralen Qualitätsstandard darstellt. Die Notwendigkeit einer Diversifizierung des öffentlichen Dienstes wird bereits an unterschiedlichen Stellen explizit erkannt (z.B. der Maßnahmenkatalog des Kabinettausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus, der Nationale Aktionsplan Integration (NAP-I) oder die Charta der Vielfalt). Aktuelle Studien belegen jedoch, dass es eine Unterrepräsentation von Beschäftigten mit Migrationshintergrund in der Bundesverwaltung gibt; insbesondere, wenn diese der ersten Generation angehören. Hinzu kommt, dass die Reduzierung auf Menschen mit sog. Migrationshintergrund zu kurz gegriffen ist, da es eine Vielzahl marginalisierter Gruppen mit Diskriminierungserfahrungen nicht berücksichtigt.

Das Projekt untersucht daher die Diversität in der Bundesverwaltung am Beispiel des BMFSFJ. In einem multimethodischen Design werden die Hürden und strukturellen Zugangsbeschränkungen für Menschen mit sog. Migrationshintergrund sowie Menschen mit anderen diskriminierungsrelevanten Dimensionen, die den Zugang und den Verbleib im öffentlichen Dienst, systematisch erschweren. Darauf aufbauend sollen Handlungsempfehlungen für eine Diversitätsstrategie für das BMFSFJ entwickelt werden, um die Diversität im Ministerium zu steigern, Diskriminierung im Berufsalltag zu verringern und strukturelle Hürden oder Exklusionsmechanismen für Menschen außerhalb des Ministeriums zu minimieren.

Das Projekt „Diversität in der Bundesverwaltung“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung e.V. (DeZIM) und Citizens For Europe gUG (CFE).

 

Zentrale Fragen:

Folgende Fragen sollen für die einzelnen Erkenntnishorizonte bearbeitet werden:

  • Status quo: Wie divers ist die Beschäftigtenstruktur im BMFSFJ und wie sind die Beschäftigten gegenüber Diversität eingestellt?
  • Innenperspektive: Wie wird Diversität und Diskriminierung im Berufsalltag erlebt? Welche Ausgrenzungs- und Rassismuserfahrungen haben Beschäftigte gemacht? Wie beschreiben Beschäftigte die Diversitätskultur im Ministerium und ihr diversitätsorientiertes Handeln? Welche vorhandenen Antidiskriminierungs- und diversitätsfördernden Maßnahmen sind bekannt?
  • Außenperspektive: Wie attraktiv ist das BMFSFJ für Menschen mit Diversitätsbezug außerhalb des Ministeriums? Welche strukturellen Hürden und Exklusionsmechanismen werden von Menschen mit diskriminierungsrelevanten Merkmalen wahrgenommen?

 

Methodik:

In einem multi-methodischen Design sollen konventionelle Umfragemethoden mit Survey-Experimenten sowie qualitativen Analysen kombiniert werden.

Die Umsetzung des Forschungsprojekts erfolgt in fünf miteinander verknüpften Arbeitspaketen: Projektmanagement (AP 1), die Erschließung des Forschungsstandes mit ergänzenden externen Expertisen (AP 2), eine quantitative Beschäftigtenbefragung (AP 3), qualitative Befragungen von Beschäftigten (AP 4) und eine quantitative Befragung potenzieller Bewerber*innen (AP 5).

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Drittmittel)