Erwerbskräftepotenzial von Ehegatt*innen im Zuzug aus dem EU-Ausland und aus Drittstaaten
Abteilung Migration
Projektleitung: Dr. Franck Düvell
Projektkoordination: Dr. David Schiefer
Der Mangel an Fachkräften in Deutschland wird immer wieder diskutiert. Wenig berücksichtigt wird dabei allerdings das Erwerbskräftepotenzial derer, die nicht als Arbeitsmigrant*innen, sondern im Rahmen des Familienzuzugs als Partner*innen nach Deutschland gekommen und bereits im Lande sind. Im Rahmen des Projekts wurde nun deren Erwerbskräftepotenzial anhand von Daten des Mikrozensus und des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) untersucht. Es wurden die sozioökonomische Situation der Familien herausgearbeitet sowie die beruflichen Qualifikationen und Erwerbswünsche der nachgezogenen Ehegatt*innen beschrieben. Dabei wurde zwischen Migrant*innen aus der EU und aus Drittstaaten unterschieden.
Ergebnisse: Etwa ein Viertel aller Menschen im erwerbsfähigen Alter, die seit 2005 nach Deutschland gezogen sind, kamen zum Zwecke der Familiengründung oder im Rahmen des Familiennachzugs. 40 Prozent von ihnen kamen aus EU-Staaten. Rund drei Viertel der Befragten waren Frauen, etwa drei Viertel waren jünger als 40 Jahre. Die meisten von ihnen sind gut gebildet, ein Drittel hat sogar einen Hochschulabschluss. Aber nur etwas mehr als die Hälfte von ihnen ist erwerbstätig. Dieses Potenzial könnte deutlich besser genutzt werden. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer DeZIM Briefing Note (März 2020) sowie einer DeZIM Research Note (Mai 2020) veröffentlicht.
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Drittmittel)