Evaluation der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA)

Fachgruppe Demokratieförderung und demokratische Praxis

Projektleitung: Dr. Olaf KleistDr. Mirjam Weiberg

Projektkoordination: Till Sträter

Projektmitarbeitende: Dr. Christian Sowa

Laufzeit September 2023 bis Juni 2024
Status Laufendes Projekt

Antiziganismus ist in Deutschland weit verbreitet, phänomentypische Vorfälle werden jedoch nur unzureichend erfasst. Die 2022 gegründete Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) dokumentiert solche Ereignisse, um Betroffene zu empowern und Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen. Dieses Projekt unternimmt eine prozess- und ergebnisorientierte Evaluation, um einerseits die Umsetzung von MIA und andererseits die Resultate der Umsetzung zu untersuchen und anhand vorab entwickelter Kriterien (Wirkziele) zu bewerten. Dabei werden sowohl Dokumenten- und Literaturrecherchen, leitfadengestützte Interviews mit Stakeholdern, fokussierte Erhebungsworkshops sowie teilnehmende Begleitungen durchgeführt. Daraus werden in einem abschließenden Bericht auf der Ebene von Outputs (Aktivitäten) die Umsetzung und Ergebnisse bezüglich der Wirkziele summativ untersucht; zudem werden Handlungsempfehlungen formative entwickelt, die auf die verbesserte und nachhaltige Wirkzielerreichung ausgerichtet sind.

Das Projekt nimmt a) den Aufbau von MIA und b) die Umsetzung der Hauptaktivitäten mit folgenden Fragestellungen in den Blick:

a) Untersucht wird, inwiefern der erfolgte Aufbau der MIA-Strukturen, insbesondere der Meldestellen (zentral und regional) und der Verweisberatung, einerseits den Projektzielen und -vorhaben und andererseits generellen Bedarfen des Engagements gegen Antiziganismus entsprechen; inwiefern Abweichungen in der Umsetzung von den Projektzielen und -vorhaben im Kontext der Wirkzielerreichung begründet sind; welche Aktivitäten, Vorhaben und Unterstützungen für eine verbesserte und nachhaltige Wirkzielerreichung notwendig wären.

b) Untersucht wird, inwiefern ausgewählte Aktivitäten im Rahmen von MIA zur Wirkzielerreichung beitragen. Hierbei werden insbesondere die Arbeiten der Meldestellen und der Verweisberatung untersucht. Hierzu wird auch die Netzwerkarbeit von MIA in den Blick genommen; aufgrund begrenzter Kapazitäten werden die Bereiche „Meldetools und Kommunikation“, sowie Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit aus der Evaluation ausgeklammert. Gefragt wird, ob die Aktivitäten grundsätzlich dazu geeignet sind, die Ziele von MIA zu erreichen, und inwiefern Aktivitäten und Strukturen verbessert und/oder ausgebaut werden könnten, um die angestrebten Ziele besser und nachhaltig zu erreichen.

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Drittmittel)