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Immigrant German Election Study II: A Local Panel Study of Immigrant-Origin Voters During the Electoral Campaign of the 2021 Bundestag Election

Cluster "Daten - Methoden - Monitoring"

Projektleitung: Prof. Dr. Sabrina J. Mayer

Laufzeit Mai 2021 bis Mai 2022
Status Abgeschlossenes Projekt

Niemals zuvor hatten so viele deutsche Wähler einen Migrationshintergrund wie bei der Bundestagswahl 2017. Mehr als 10 Prozent oder 6,3 Millionen sind dabei dieser Gruppe zuzuordnen, d.h. sie und/oder mindestens eines ihrer Elternteile wurde/n im Ausland geboren. Zeitgleich zeigte sich, dass diese Gruppe auch im Wahlkampf immer wichtiger wird. So wurden Russlanddeutsche gezielt von der Alternative für Deutschland angesprochen, und die Allianz Deutscher Demokraten, eine ethnische Kleinstpartei, wandte sich direkt an Wähler türkischer Herkunft. Während die Bedeutung von Wählern mit Migrationshintergrund somit zunimmt, wurden bis jetzt noch keine Effekte von Wahlkämpfen auf deren Wahlverhalten untersucht.

Im Rahmen der ersten Immigrant German Election Study (IMGES-I, Oktober 2016 bis September 2020) haben wir zwei repräsentative Stichproben Russlanddeutscher und türkeistämmiger Deutscher erhoben und umfassende Analysen ihres Wahlverhaltens durchgeführt. IMGES-I konzentrierte sich dabei auf eine repräsentative Datenerhebung im Querschnittdesign. Das hier vorgeschlagene Projekt, IMGES-II, geht sowohl theoretisch als auch methodisch einen Schritt weiter und bezieht nun erstmalig eine dynamische Perspektive mit ein, in der Individuen aus einem lokalen Kontext im Rahmen des Bundestagswahlkampfs 2021 mehrfach befragt werden. Diesem Folgeantrag liegen die Forschungsfragen zugrunde, wie Wähler*innen mit Migrationshintergrund auf Wahlkämpfe reagieren, welche Auswirkungen diese auf ihr Wahl- (Wahlbeteiligung und Wahlinhalt) und Kampagnenverhalten (Gespräche über den Wahlkampf, Versuche andere zu überzeugen etc.) haben und wie sie auf gruppenspezifische Handlungen von Parteien, Kandidaten und politischen Organisationen, sowie auf Medienberichterstattung reagieren. Das Forschungsprojekt erlaubt somit die Untersuchung der Frage, wie Wahlkämpfe Wähler*innen mit Migrationshintergrund im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung beeinflussen.

Kernbestandteil von IMGES-II ist die Durchführung einer Panelstudie in Duisburg, die im Rahmen des Bundestagswahlkampfs 2021 mit Zufallsstichproben von (1) Deutschen postsowjetischer und (2) Deutschen türkischer Herkunft, wie auch von (3) Deutschen ohne Migrationshintergrund (als Vergleichsgruppe) geplant ist. Die Befragten werden in insgesamt vier Hauptwellen im Zeitraum von sieben Monaten befragt. Zusätzlich werden Daten zum lokalen und nationalen Kontext erhoben und mit den Umfragedaten verbunden. Schlussendlich werden qualitative Interviews mit einem theoretisch ausgewählten Subsample durchgeführt, um mögliche kausale Mechanismen von Wahlkämpfen detaillierter zu untersuchen.

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Drittmittel)

Kooperationspartner:

Prof. Dr. Achim Goerres (Universität Duisburg-Essen); Prof. Dr. Dennis Christopher Spies (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)