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Jenseits der Onomastik - Neue Verfahren zur Erreichung von kleinen, schwer erreichbaren und/oder versteckten Gruppen

Cluster "Daten - Methoden - Monitoring"

Projektleitung: Prof. Dr. Sabrina J. Mayer

Projektmitarbeitende: Dr. Laura Scholaske

Laufzeit Januar 2021 bis Dezember 2022
Status Abgeschlossenes Projekt

Die Forschung mit spezifischen Gruppen, die in der Bevölkerung zahlenmäßig nur in geringem Maße vertreten sind, stellt eine der zentralen Herausforderung in der Integrations- und Migrationsforschung dar.

In diesem Forschungsprojekt konzentrieren wir uns auf die Aspekte des Samplings und Zugangs zu Gruppen bzw. ihrer Erreichbarkeit. Mittlerweile ist ein mehrstufiger Erhebungsprozess mit Einsatz von Vorklassifikationsverfahren auf Basis von Personennamen gängiger Standard in der Integrations- und Migrationsforschung. Dieses Verfahren lässt sich jedoch nicht auf alle Gruppen gleich gut anwenden. Daher werden in diesem Projekt die Eignung weiterer Verfahren erprobt und die daraus resultierenden Verzerrungen für verschiedene Gruppen wie Personen aus Portugal und zum Islam konvertierte Deutsche ohne Migrationshintergrund diskutiert und eingeordnet.

Forschungsfragen:

Verschiedene Samplingverfahren und die daraus resultierenden Möglichkeiten des Feldzugangs sind von großer Bedeutung für den Erhebungsprozess am DeZIM. Dabei ist es aus Gründen der Machbarkeit nicht immer möglich, eine persönliche Befragung auf Basis von Einwohnermeldeamtsadressen mit Vorklassifikation durchzuführen, da zum einen erhebliche finanzielle Mittel notwendig sind, aber auch bestimmte Gruppen sich mit den gängigen onomastischen („namenskundlichen“) Verfahren nur (noch) schlecht erfassen lassen. Daher stehen im Fokus dieses Projekts die Fragen, welche Möglichkeiten es jenseits onomastischer Verfahren gibt, kleine, schwer erreichbare und/oder versteckte Gruppen zu erreichen und in welchem Ausmaß diese Verfahren verzerrt sind, wenn sie mit dem Mikrozensus abgeglichen werden. Dabei werden zwei Gruppen ausgewählt, eine die vom Mikrozensus erfasst wird und einen Abgleich der Verzerrungen ermöglicht (Personen aus Portugal) sowie eine Gruppe, für die dies nicht der Fall ist und für die erstmalig Informationen erhoben werden (zum Islam konvertierte Deutsche). Für die Gruppe der Personen aus Portugal werden zudem Ergebnisse aus der Anfang 2021 stattfindenden Auftaktwelle für das Online-Access-Panel herangezogen, um die Verzerrungen der Verfahren beurteilen zu können.

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)

Kooperationspartner:

Wir kooperieren mit einer Vielzahl von Kooperationspartner*innen. International/national werden gemeinsam mit Christoph Nguyen im Themenfeld antiasiatischer Rassismus ähnliche Verfahren für die Gruppe asiatisch-stämmiger Menschen in Deutschland überprüft. Mit Akteur*innen der Forschungsgemeinschaft ist ein gemeinsames Drittmittelprojekt mit Forschenden des InZentIM (Achim Goerres, Jonas Elis) geplant, bei dem Spätaussiedler*innen und ihre Nachkommen befragt werden.