Konflikte um gesellschaftliche Teilhabe

Abteilung Konsens und Konflikt

Projektleitung: Prof. Dr. Sabrina Zajak

Projektkoordination: Dr. Elias Steinhilper

Projektmitarbeitende: Dr. Moritz Sommer

Laufzeit September 2018 bis Dezember 2020
Status Abgeschlossenes Projekt

Konflikte um gesellschaftliche Teilhabe sind integraler Bestandteil demokratischer, pluraler Gemeinwesen. Trotz ihrer Bedeutung für gesellschaftlichen Zusammenhalt wurden sie aber bislang nicht systematisch empirisch untersucht. Dies gilt insbesondere für den lokalen Kontext. Hier setzte das Forschungsprojekt an. Untersucht wurden dabei drei zentrale Dimensionen von Protest im lokalen Kontext:

  1. die quantitative Entwicklung von Protest über Zeit,
  2. die Vernetzung von Protestträger*innen und
  3. die subjektiven Wahrnehmungen und Forderungen der beteiligten Akteur*innen.

Das Projekt stützte sich dafür auf eine Reihe quantitativer und qualitativer Methoden sowie auf eine Kombination von Medienanalysen (Protestereignisanalyse), Netzwerkanalysen auf Basis digitaler Daten und Leitfadeninterviews mit Protestorganisator*innen. Im Rahmen des Pilotprojekts wurden exemplarisch Konflikte um gesellschaftliche Teilhabe im Zeitraum zwischen 2014 und 2018 in zwei deutschen Mittelstädten (20.000–100.000 Einwohner*innen) untersucht.

Ergebnisse: In beiden untersuchten Städten – Plauen und Neuruppin – erreichten migrationsbezogene Proteste um 2015/2016 herum ihren Höhepunkt. Mobilisiert wurde online und offline. Dabei zeigten sich starke lokale Unterschiede, etwa in der Bedeutung rechter „Bewegungsparteien“. Die Ergebnisse wurden in mehreren Publikationen aufbereitet und in öffentlichen Veranstaltungen diskutiert. Die Protestereignisanalyse wird auf weitere Städte ausgeweitet.

Veröffentlichungen:

Sommer, Moritz; Steinhilper, Elias; Zajak, Sabrina (2021): Codebook DeZIM "Lokale Protestereignisanalyse"

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)

Kooperationspartner:

Dr. Matthias Hoffmann (Weizenbaum-Institut / Freie Universität Berlin); Katarina Stjepandić (BIM / HU Berlin)