Kurzexpertise zu Reaktionsverhalten bei rassistischer Diskriminierung
Abteilung Konsens und Konflikt
Projektleitung: Prof. Dr. Sabrina Zajak
Wie gehen Betroffene von rassistischer Diskriminierung mit ihren Erfahrungen um? Setzen sie sich zur Wehr oder verzichten sie darauf? Erheben sie Klage, legen sie eine Beschwerde ein oder wenden sie sich an Medien? Falls nein, warum nicht? Um diese Aspekte zu beleuchten, wurde eine Sonderauswertung der Studie „Diskriminierungserfahrungen in Deutschland“ durchgeführt. Während bisherige Studien Reaktionen auf Diskriminierung ganz allgemein untersucht haben, wurden hier konkrete Diskriminierungsmerkmale, soziodemographische Hintergründe der Person sowie psychologische Merkmale wie Kontrollüberzeugung in die Analyse einbezogen. Diese Einstellungen konnten in Bezug auf Migrationshintergrund, unterschiedliche Herkunftsländer, Geschlecht oder andere Merkmale verglichen werden. Daher liefert dieses Projekt wissenschaftlich fundierte Hinweise, wie Betroffene rassistischer Diskriminierung dabei unterstützt werden können, ihre Rechte durchzusetzen. Dabei werden die unterschiedlichen Schwierigkeiten in unterschiedlichen Lebensbereichen erfasst, aber auch differenzierte Ergebnisse für unterschiedliche Gruppen benannt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse der Sonderauswertung wurden in einem Kurzbericht im Dezember 2020 veröffentlicht. Sie liefern einen wissenschaftlichen Input, unter anderem für den Kabinettausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus, um Betroffene rassistischer Diskriminierung besser zu unterstützen. Die Ergebnisse sind unmittelbar relevant, um neue Wege und Antidiskriminierungsberatung auf Bundes- und Landesebene und für die Rechtsdurchsetzung zu schaffen.
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Drittmittel)