Life Strategies of Young Migrants in Ageing Societies (LYMAS)
Abteilung Integration
Projektleitung: Dr. Edward Omeni
Projektmitarbeitende: Johanna Bastian , Leandra Oberg
Das Projekt untersucht die Erfahrungen und Lebenswege von jüngeren Migrant*innen im Makrokontext alternder Gesellschaften. Ziel ist es nachzuvollziehen, wie diese heterogene Gruppe die lokalen, nationalen und transnationalen Auswirkungen erlebt, die mit alternden Familien- und Gesellschaftskontexten verbunden sind. Die Frage, wie sich eine alternde Gesellschaft auf jüngere Generationen auswirkt, wurde in der Forschung bisher selten untersucht. Zudem erleben junge Menschen mit Migrationsgeschichte intersektionale Ausgrenzungsdynamiken, die damit verbunden sind jung zu sein, Migrant*in und/oder einer ethnischen und kulturellen Minderheit anzugehören. Zu den Überschneidungen zwischen diesen vielfältigen Diskriminierungserfahrungen und der Lebensrealität in einer alternden Gesellschaft gibt es bisher jedoch nur wenige Studien. Wir gehen davon aus, dass unser Fokus neue Perspektiven bietet, um Prozesse gesellschaftlichen Alterns besser zu verstehen und umfassend zu analysieren, was es bedeutet, in einer alternden Gesellschaft zu leben. In unserem Projekt wollen wir die mit einer alternden Bevölkerung verbundenen Herausforderungen und die politischen Reaktionen auf diese demographische Entwicklung in verschiedenen europäischen Kontexten untersuchen. Dafür betrachten wir unter anderem Migrations-, Jugend- und Familienpolitiken und Entwicklungen wie die Kürzungen von Sozialhilfen, die junge Migrant*innen in ihren Entscheidungsfindungen und Lebensverläufen beeinflussen.
Die an dem Projekt beteiligten Länder Deutschland, Schweiz, Polen und Österreich bieten unterschiedliche und doch vergleichbare sozioökonomische und kulturelle Kontexte mit verschiedenen Migrationsgeschichten und Systemen zur Kontrolle und Steuerung von Migration. Diese Grundlage ermöglicht es uns, Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Erfahrungen junger Migrant*innen in diesen Regionen umfassend zu reflektieren. Mit unserem transnationalen und vergleichenden Ansatz wollen wir zudem Erkenntnisse zu regionalen Entwicklungen und Dynamiken der Bevölkerungsalterung erlangen und die Verbindungen zu transnationalen Regimen mobiler Arbeit untersuchen. Folgende Forschungsfragen wollen wir in unserer Analyse beantworten:
- Wie beeinflussen junge Migrant*innen und ihre Familien die demografische Alterung und die strukturell-gesellschaftlichen Veränderungen, die mit alternden Bevölkerungen einhergehen (einschließlich eines Schwerpunkts auf regionale, nationale und transnationale Entwicklungen)?
- Wie wirken sich alternde Verwandtschaftsnetzwerke und Mehrgenerationenbeziehungen in Familien und der Gesellschaft im Allgemeinen auf junge Migrant*innen und ihre Lebenswege aus (z. B. in Bezug auf Beziehungen, Familienplanung, lebenslanges Lernen, Arbeit, Beschäftigung, Migration/Mobilität, soziale Ungleichheit)?
- Welche Rolle spielen junge Migrant*innen in den Unterstützungsnetzen ihrer älteren Verwandten - unter Berücksichtigung der Ungleichheiten bei der Versorgung älterer Menschen, die Familien mit Migrationsgeschichte betreffen?
- Wie wirken sich demografisch bedingte gesellschaftliche Veränderungen auf die (intergenerationellen) Verpflichtungen und Beziehungen jüngerer Migranten*innen aus?
- Wie gestalten sich die generationenübergreifende Unterstützung und Pflege durch jüngere Migranten*innen und die damit verbundenen Kosten und Vorteile?
Förderung: VolkswagenStiftung (Drittmittel)