Methodische Herausforderungen in der Integrationsberichterstattung

Abteilung Integration

Projektleitung: Dr. Niklas Harder

Projektmitarbeitende: Samir Khalil

Laufzeit Januar 2021 bis Dezember 2022
Status Abgeschlossenes Projekt

Integrationsberichte und Monitore sind ein beliebtes Instrument um Debatten rund um Migration und Integration in Öffentlichkeit, Medien und Politik zu informieren. Außerdem werden solche Berichte oft verwendet um Integrationskonzepte zu entwickeln oder zu evaluieren. Diese auf den ersten Blick neutrale Berichterstattung steht allerdings vor verschiedenen methodischen Problemen. Durch die Arbeit am Thüringer Zuwanderungs- und Integrationsbericht sowie der Arbeit am 1. Bericht zum indikatorengestützten Integrationsmonitoring ist das DeZIM mit den verschiedenen Herausforderungen vertraut, die beim Verfassen von Integrationsberichten entstehen. Ziel dieses Projektes ist es, die erkannten Probleme und mögliche Lösungen gesondert zu illustrieren und durch einzelne Publikationen der Allgemeinheit zugänglich zu machen. So soll der Standard in der Integrationsberichterstattung insgesamt erhöht werden.

Zwei methodischen Herausforderungen werden im Zentrum des Projekts stehen. Beide ergeben sich aus den Gruppenbildungen und Gruppenvergleichen, die ein zentrales Element der Integrationsberichterstattung sind.

Wissenschaftstheoretisch wird immer wieder postuliert, dass sich Kategorien und Gruppen aus spezifischen Fragestellungen ergeben. Dem entgegen steht die in der Integrationsberichterstattung weit verbreitete Praxis, alle Integrationsfragen anhand einfacher Gruppen wie Deutsche und Ausländer*innen oder Migrationshintergrund und kein Migrationshintergrund zu untersuchen. Wir untersuchen, wie dies zu Fehlschlüssen führen kann und machen Vorschläge, wie je nach Themengebiet und Fragestellung angemessenere Gruppen definiert werden können.

Gegeben der oben erwähnten Gruppen sind Gruppenvergleiche der Kern von Integrationsberichten. Dabei ist zu beachten, dass sich solche Gruppen auf Drittvariablen deutlich unterscheiden können und dies gezeigte Vergleiche stark verzerren kann. Zur Kontrolle dieser Verzerrungen haben sich lineare Regressionen etabliert. Wir zeigen, dass durch die Verwendung von linearen Regressionen neue Probleme entstehen und schlagen Alternative vor, die das Problem der Verzerrung ebenfalls lösen und dabei weniger neue Nachteile mit sich bringen.

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)