Migrant*innen in ostdeutschen Subeliten
Abteilung Konsens und Konflikt
Projektleitung: Prof. Dr. Sabrina Zajak
Aus der Elitenforschung ist bekannt, dass sowohl Migrant*innen und ihre Nachkommen als auch Ostdeutsche in hohen Führungspositionen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und anderen Sektoren deutlich unterrepräsentiert sind. Dies gilt noch einmal mehr für Frauen aus diesen sozialen Gruppen.
Anknüpfend an das Vorgängerprojekt „Soziale Integration ohne Eliten?“ bearbeitet das Projekt „Migrant*innen in ostdeutschen Subeliten“ einen bisher in der Elitenforschung kaum berücksichtigten Aspekt: Personen mit eigener und familiärer Migrationserfahrung in die DDR bzw. nach Ostdeutschland und deren personelle Unterrepräsentation in ost- und bundesdeutschen Sub-/Eliten.
Das Projekt untersucht die Karrierewege von Migrant*innen und ihren Nachkommen, die einen Aufstieg in hohe Führungspositionen erreicht haben und fokussiert dabei auf Chancen und Hindernisse – z.B. individuelle, strukturelle und institutionelle Diskriminierungsmechanismen, insbesondere Rassismus – und vergleicht diese mit Karrierewegen, Diskriminierungserfahrungen und Chancen von Migrant*innen und ihren Nachkommen, die in die BRD bzw. nach Westdeutschland migriert und dort in hohe Führungspositionen aufgestiegen sind.
Die Ergebnisse geben Auskunft über Karrierewege sowie Aufstiegschancen und -hürden einer sozialen Gruppe, die in mehrfacher Hinsicht in bundesdeutschen Sub-/Eliten und Spitzenpositionen unterrepräsentiert ist. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis des Wandels von Institutionen in sich pluralisierenden Gesellschaften, ihrer Offenheit und Schließung sowie ihrer Repräsentationslogiken. Das Projekt leistet darüber hinaus einen Beitrag an der Schnittstelle von Migrationsforschung und Ostdeutschlandforschung und trägt dazu bei, Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen intersektionalen Diskriminierungserfahrungen unterschiedlich marginalisierter Gruppen besser zu verstehen.
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)
Kooperationspartner:
Dr. Lars Vogel und Katharina Heger (Universität Leipzig),
Prof. Dr. Raj Kollmorgen (Hochschule Zittau/Görlitz, TRAWOS Institut)