Migrationsordnungs-, -system und -regimeanalyse sowie Entwicklung von zukünftigen Migrationsszenarien
Abteilung Migration
Projektleitung: Dr. Franck Düvell
Ehemalige Projektmitarbeiterin: Dr. Sulin Sardoschau
Wir erleben derzeit einen fundamentalen globalen Wandel. Der Aufstieg der BRICS- und MINT-Staaten zu neuen Wirtschaftsmächten, die zunehmenden sozialen und demographischen Ungleichgewichte und geopolitischen Veränderungen, die sich in Konflikten, sozialen Bewegungen und Aufständen in unmittelbarer Nachbarschaft der Europäischen Union zeigen, aber auch die Entwicklungen hin zu einer möglichen „vierten industriellen Revolution“ und nicht zuletzt der Klimawandel führen zu zunehmender geografischer Mobilität, zu Migration und neuen Fluchtbewegungen. All dies berührt die Position der einzelnen Staaten innerhalb der globalen Migrationsordnung. In Deutschland wie auch in anderen Industrieländern altert und schrumpft die Bevölkerung und es fehlt an Fachkräften. Das Projekt sollte dazu dienen, die Rolle der Bundesrepublik Deutschland sowohl in der regionalen Migrationsordnung als auch als Zielland von Migration im regionalen Kontext zu verstehen.
Ergebnisse:
Am Beispiel Russlands und der Türkei wurden die multiplen Triebkräfte von Migration, die Migrationsinfrastruktur sowie die nationalen Migrationsregimes analysiert und das Modell einer multipolaren globalen Migrationsordnung entwickelt. Mehrere quantitative Vorhersagemethoden wurden untersucht und auf Deutschland angewandt. Dabei zeigte sich, dass sich mit den vorhandenen Daten kaum langfristige Vorhersagen treffen lassen. Daraus entstanden eine Anleitung für Nutzer*innen solcher Prognosemodelle, ein Forschungsbericht, eine Briefing Note sowie einige Konferenzpapiere. Zudem wurde ein Fachaufsatz zum Konzept Migrationsordnung verfasst.
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)