Partner*innen im Familiennachzug: Erwerbskräftepotenzial und Zugang zum Arbeitsmarkt
Abteilung Integration
Projektleitung: Dr. Niklas Harder
Die früheren Analysen im Rahmen des Projekts „Erwerbskräftepotenzial von Ehegattinnen und Ehegatten im Zuzug aus dem EU-Ausland und aus Drittstaaten“ zeigen, dass das Potenzial dieser Gruppe von Zugewanderten für den deutschen Arbeitsmarkt schon rein zahlenmäßig sehr groß ist, allerdings nicht ausreichend ausgeschöpft. Nur etwas mehr als die Hälfte der nachgezogenen Partner*innen ist erwerbstätig, darunter weniger Personen aus Drittstaaten, deutlich weniger Frauen und deutlich weniger Personen mit Kindern. Einer der wichtigsten Gründe, derzeit keine Arbeit zu suchen oder nur in Teilzeit erwerbstätig zu sein, ist gemäß der Studie die Betreuung von Kindern. Neben der Kinderbetreuung haben auffallend viele Personen, die in Teilzeit arbeiten oder derzeit keine Arbeit suchen, bei der Frage nach Gründen zudem die Antwortoption „sonstige Gründe“ angegeben; dies war jeweils der zweithäufigste Grund.
Um das Potenzial dieser Gruppe für den Arbeitsmarkt noch besser einzuschätzen und aktivieren zu können, sind weitere Erkenntnisse notwendig. Das Projekt fragt daher:
- In welchen Berufsbereichen sind die Personen qualifiziert? Eine branchenspezifische Analyse würde Aufschlüsse darüber erlauben, für welche Bereiche des deutschen Arbeitsmarkts die Zielgruppe besonders relevant ist. Dies ist v.a. interessant für jene Branchen, in denen ein besonderer Fachkräftebedarf besteht (etwa im Bereich Pflege).
- Welche Herkunftsgruppen sind wie qualifiziert und welche Form der Unterstützung sie ggf. beim Transfer ihrer Qualifizierungen in den deutschen Arbeitsmarkt benötigen?
Neben den mitgebrachten Qualifikationen sind vertiefende Erkenntnisse zu der Frage notwendig, auf welchen Wegen nachgezogene Partner*innen in den deutschen Arbeitsmarkt einsteigen und welche Zugangshürden sie erleben. Auch hier sehen wir mindestens zwei Aspekte, die einer vertiefenden Betrachtung bedürfen:
- Welche Teilgruppen werden bisher wie gut vom Betreuungsangebot erreicht und für welche Gruppen das bestehende Angebot an Betreuungsplätzen ggf. noch besser erschlossen werden kann?
- Auf welchem Wege suchen sie nach Arbeit und wie sich Teilgruppen (z.B. mit unterschiedlichem Bildungshintergrund oder unterschiedlicher Herkunft) diesbezüglich unterscheiden?
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Drittmittel)