Pflege in Zeiten der Pandemie
Auswirkungen der durch die Corona-Pandemie bedingten Reiseeinschränkungen auf die betroffenen Familien in Deutschland und deren Pfleger*innen aus Osteuropa
Abteilung Integration
Projektleitung: Dr. Niklas Harder , Prof. Dr. Magdalena Nowicka
Projektmitarbeitende: Mathis Herpell
Haushalte in Deutschland werden bei der Pflege älterer Angehöriger häufig durch ausländische, vor allem osteuropäische, Migrant*innen unterstützt. Die Pfleger*innen arbeiten dabei häufig in einem transnationalen Rotationssystem, d.h. dass sie sich mit einer weiteren Pflegekraft in einem bestimmten Rhythmus abwechseln und zwischen Deutschland und ihrem Herkunftsland pendeln. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen, wie die temporäre Grenzschließung, stellen jedoch eine große Herausforderung für die Gewährleistung der häuslichen Pflegearrangements dar. Die Studie verfolgt das Ziel, den Umgang mit dieser bisher einmaligen Krisensituation und die Auswirkungen auf die betroffenen Familien in Deutschland und den Pfleger*innen zu untersuchen. Daneben liegt ein Schwerpunkt auf der Erfassung von möglichen (systembezogenen) Veränderungen der Pflege(arrangements). Folgende Fragestellungen sind von besonderem Interesse:
Situation der betroffenen Haushalte in Deutschland:
- Organisation der Pflege vor der Pandemie
- Einfluss der (temporären) Grenzschließung auf die Pflegekonstellation
- Umgang mit epidemiologischen Risiken
- Zukünftige Pflegearrangements
Situation der Pfleger*innen und deren Haushalte:
- Informationen zur Pflegekonstellation und Arbeitssituation
- Umgang mit der (temporären) Grenzschließung
- Einfluss der (temporären) Grenzschließung auf die Arbeits- und Lebenssituation der Pfleger*innen in Deutschland
- Auswirkungen der Situation auf die Haushalte der Pfleger*innen
- Zukunftspläne
Neben den betroffenen Familien und den Pfleger*innen liegt zudem ein Schwerpunkt auf der Erfassung des Umgangs mit der Corona-Pandemie und deren Folgen für die Arbeit der Vermittlungsagenturen (Wegfall von Pfleger*innen, neue Rekrutierungsstrategien, Qualifizierungsangebote usw.).
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)
Kooperationspartner:
In Zusammenarbeit mit Dr. Kamil Matuszczyk, Universität Warschau
Unterstützende Partner: Polnischer Sozialrat e.V., Utile.Care (Portal für Betreuer*innen)