Räume der Migrationsgesellschaft (RäuMig)

DeZIM-Forschungsgemeinschaft

Laufzeit Januar 2022 bis Dezember 2024
Status Laufendes Projekt

Projektteam:

 

Projektleitung: PD Dr. Anna-Lisa Müller (IKG), Prof. Dr. Andreas Zick (IKG), Prof. Dr. Andreas Pott (IMIS), Prof. Dr. Gökçe Yurdakul (BIM) in Kooperation mit Dr. Daniel Kubiak (BIM)

 

Projektmitarbeiter*innen: Emma Luna Brahm (IKG), Kübra Gencal (IKG), Dr. Daniel Kubiak (BIM), Dr. Mert Pekşen (IMIS)

 

Studentische Projektmitarbeiter*innen: Judith Bergkemper (IMIS), Johanna Ferstl (IMIS), Carolin Rosenberg (IKG), Sarah Stanisławska (BIM)

 

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Projektbeschreibung:

 

Das Schwerpunktthema „Räume der Migrationsgesellschaft“ wird von modular vernetzten Projekten getragen. Es adressiert raumbezogene Aspekte der Integration und Inklusion wie auch der Separation, Marginalisierung oder des Ausschlusses von migrantischen Gruppen. Der besondere Beitrag liegt dabei in der Beachtung von objektiven und subjektiven räumlichen Bedingungen und Aushandlungsprozessen von Konflikten zwischen Gruppen, die gemeinsam Räume teilen wie gestalten. Ziel des Schwerpunktes ist es, die interdisziplinäre Perspektive einer raumsensiblen und sozialpsychologisch informierten Gesellschaftsforschung für die Untersuchung des Zusammenhangs von Migration, Integration und der Aushandlung von gesellschaftlichem Konflikt und Konsens fruchtbar zu machen. Die zentrale Frage aller Forschungen dieses Vorhabens lautet: Wie verändern sich Räume durch Migration und wie verändern sich Migrations- und Integrationsprozesse durch Räume? Die Frage legt einen relationalen Ansatz nahe, der raumbezogene Migrationsprozesse als akkulturative Verortungsprozesse von unterschiedlichen Gruppen, die in Räumen Beziehungen entwickeln, begreift.

Das Vorhaben fokussiert über die nationalstaatliche bzw. transnationale Ebene hinaus die Analyse von lokalen Räumen und ihre moderierenden und mediierenden Wirkungen auf Migrationsverläufe. Die zentrale Annahme ist, dass Kommunen, Städte, Nachbarschaften und andere empirisch beobachtbaren Räume wie z. B. öffentliche Plätze eine wesentliche Rolle für die Organisation und Aushandlung von Migrations- und Integrationsprozessen spielen. Diese gesellschaftlich produzierten Räume ermöglichen interkulturelle bzw. migrationsbezogene Nähe und Distanz und beeinflussen die soziale Integration sowie Formen der emotionalen und sozialräumlichen Verankerung in der Migrationsgesellschaft. Damit können diese Räume Inklusion fördern. Ebenso werden aber auch Exklusionen oder Marginalisierung befördert, indem räumliche Strukturen, Deutungen und Nutzungsformen dazu beitragen, bestimmte Gruppen auszuschließen oder Zugang zu Institutionen zu verhindern. Das geplante Forschungsvorhaben besteht aus drei Modulen, die durch empirische Teilprojekte gefördert werden: (A) Räumlicher Rassismus vor Ort, (B) Raumbiografien, (C) Räume der Resilienz: Dialog und Transfer. Derzeit wird im Rahmen von Modul A empirisch in den Städten Rostock und Solingen geforscht und eine Bestandsaufnahme kartographischer Darstellungen und Dokumentationen von rassistisch motivierten Straftaten und Anschlägen vorgenommen.

Im Rahmen von Modul A wurde im ersten Jahr 2022 empirisch in den Städten Rostock und Solingen geforscht und eine Bestandsaufnahme kartographischer Darstellungen und Dokumentationen von rassistisch motivierten Straftaten und Anschlägen vorgenommen. 2023 startete das zweite Jahr des Projektes, das ausgewählte Themen von Modul A weiterführt. Zusätzlich werden in Modul B, Raumbiografien, weitere Fallstädte in die Forschung einbezogen, um insbesondere die subjektiven Erfahrungen und Bedeutungen von Rassismus in städtischen Räumen zu untersuchen. Dabei wird es darum gehen, sowohl Städte in den Blick zu nehmen, die in jüngerer Zeit einen rassistisch motivierten Anschlag erfahren haben, als auch Städte, die eher auf latente Weise von Rassismus betroffen sind. Schließlich werden im dritten Jahr (2024) des Projekts in Modul C, Räume der Resilienz, die Ergebnisse der Forschung in Szenarien- und storytelling-Workshops für die lokale Ebene praxisrelevant aufbereitet.

Beteiligte Verbundpartner: Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Drittmittel)