Schwarz-Weiß-Denken: Entwicklung moderner Rassismusskalen

Abteilung Konsens und Konflikt

Projektleitung: Prof. Dr. Ralf Wölfer

Projektmitarbeitende: Dr. Ruta Yemane

Laufzeit Januar 2021 bis Dezember 2022
Status Abgeschlossenes Projekt

Die Bevölkerungsbefragung des Diskriminierungs- und Rassismusmonitors schließt inhaltlich und methodisch an das Projekt „Postmigrantische Gesellschaften“ an und bildet eine zentrale Säule des Rassismusmonitorings. Sie greift zentrale Fragestellungen aus dem Projekt Postmigrantische Gesellschaften wieder auf, verschiebt jedoch den Fokus auf rassistische Einstellungen, Ideologien und Überzeugungen, welche – neben der Untersuchung (längsschnittlicher) Dynamiken, Intersektionen sowie von Stereotypen und Vorurteilen – sowohl bezüglich (moderner) bewusster als auch (subtiler) unbewusster Artikulationsformen betrachtet werden.

Kern dieses Projektes ist die Entwicklung moderner Rassismusskalen. Die in der deutschsprachigen Sozialforschung eingesetzten Messinstrumente zur Erhebung rassistischer Überzeugungen sind veraltet, methodisch verbesserbar und haben wenig Bezug zur modernen und kritischen Rassismustheorie (bspw. Balibar 1990; Rommelspacher 1998; Hall 2004). Damit werden die gängigen Skalen der Wandlungsfähigkeit (Kerner 2009) und Vielfältigkeit von Rassismus und der damit verbundenen Diskussion und Entwicklung von Konzepten wie symbolischem oder modernem Rassismus nicht gerecht. Ziel des Projektes ist es daher, Skalen zu entwickeln, die theoretisch und durch qualitative Analysen hergeleitet sind, bevor sie quantitativ validiert werden, so dass sie den Gütekriterien der Forschung entsprechen.

Spezifische Schwerpunkte des Projektes sind die Analyse (a) moderner Artikulationsformen von Rassismus, (b) Dynamiken, wie etwa die Intersektion von Rassismus und Sexismus und (c) eine Annäherung an das Verständnis von Ursachen und Wirkungszusammenhängen. Dieses Projekt soll die empirische Basis dafür legen, dass zukünftig weitere Erhebungen folgen können, um Trends im Zeitverlauf beobachten zu können. Dadurch kann einerseits auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert und andererseits ein vertiefendes Verständnis spezifischer Rassismus-Phänomene realisiert werden.

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)