Seenotrettung im Mittelmeer

Abteilung Migration

Projektleitung: Dr. Ramona RischkeDr. Zeynep Yanaşmayan

Laufzeit Februar 2021 bis Dezember 2022
Status Abgeschlossenes Projekt

Nach zwei großen Schiffsunglücken vor der Küste von Lampedusa im Herbst 2013 ist die Rettung von Migrant*innen im zentralen Mittelmeer zu einem höchst kontroversen Thema avanciert. Auch acht Jahre später sind hitzige Debatten über Seenotrettung hochaktuell. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung steht die Frage, ob und in welchem Umfang Such- und Rettungseinsätze (SAR) einen sogenannten "Pull-Effekt" auf die Migration haben. Kritiker*innen von SAR argumentieren etwa, dass die Anwesenheit von Rettungsschiffen die Zahl von Überfahrten und damit die Zahl der Todesopfer im Mittelmeer erhöhen würden. Bisher ist dieser Zusammenhang empirisch jedoch nicht belegt und nur wenig untersucht. Das vorliegende Projekt soll zu neuen Erkenntnissen über die potenzielle Rolle von SAR-Aktivitäten für Migrationsbewegungen beitragen. Verfügbare Daten über SAR-Aktivitäten, Grenzübertritte, politische und sicherheitspolitische Kontexte in Herkunfts- und Transitländern sowie Daten, die als Prädiktoren von Migrationsbewegungen im Mittelmeer dienen, werden für quantitative Analysen verwendet. Außerdem werden Perspektiven von relevanten Akteursgruppen gesammelt.

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)

Kooperationspartner:

Das Projekt ist ein Kooperationsprojekt mit dem IMIS und wird insbesondere unter der Beteiligung von Dr. Franck Düvell (IMIS, Universität Osnabrück) durchgeführt. Darüber steht das Projektteam im Austausch mit der IOM.