SOLICITY: Urban Sanctuary, Migrant Solidarity and Hospitality in Global Perspective
Abteilung Konsens und Konflikt
Projektkoordination: Dr. Elias Steinhilper
Projektleiter: Prof. Dr. Harald Bauder (Toronto Metropolitan University)
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Städte sind Schlüsselorte für das Verständnis der Integration von Migrant*innen und des Flüchtlingsschutzes in der ganzen Welt. Im Rahmen des "westfälischen" Systems beanspruchen die Nationalstaaten in der Regel die Autorität über die Auswahl und Aufnahme von Migranten und Flüchtlingen durch Visa-, Einwanderungs-, Flüchtlings- und Staatsbürgerschaftspolitik. Städte sind jedoch in der Regel die Orte, an denen sich Migrant*innen und Geflüchtete in das soziale Gefüge der Gesellschaft integrieren, an denen sie am wirtschaftlichen und sozialen Leben teilnehmen und ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln. Tatsächlich schützen und integrieren viele Städte Einwohner*innen, denen von den Nationalstaaten ein legaler Status verweigert wird, obwohl die jüngsten Reaktionen auf COVID-19 diese Bemühungen oft untergraben haben. Obwohl in verschiedenen Teilen der Welt städtische Initiativen zu erkennen sind, wurde bisher weder ein gemeinsamer städtischer Ansatz theoretisiert, noch gab es einen koordinierten kontinentübergreifenden Austausch über lokale Politiken und Praktiken. Diese auf sieben Jahre angelegte Partnerschaft bringt Akademiker*innen und Interessenvertreter*innen aus dem globalen Norden und Süden zusammen, um innovative städtische Ansätze für Integration zu erforschen, insbesondere von Migrant*innen und Geflüchteten, die von den Nationalstaaten abgewiesen werden.
Zu den spezifischen Zielen der Partnerschaft gehören (1) die Förderung des theoretischen Wissens und des praktischen Verständnisses in Bezug auf städtische Zuflucht, Solidarität und Gastfreundschaft gegenüber schutzbedürftigen Migrant*innen und Geflüchteten im globalen Norden und Süden; (2) der Aufbau und die Verbesserung städtischer Kapazitäten zur Aufnahme schutzbedürftiger Migrant*innen und Geflüchteter durch internationale Zusammenarbeit, Vernetzung und Wissensaustausch zwischen Forschern, Praktikern und städtischen Entscheidungsträgern; und (3) die Entwicklung neuartiger kommunaler und gemeindebasierter politischer Rahmenbedingungen, um innovative und faktenbasierte politische Entscheidungen auf lokaler und kommunaler Ebene zur Aufnahme schutzbedürftiger Migrant*innen und Geflüchteter zu ermöglichen.
Das Projekt schafft eine neue formale Partnerschaft zwischen einem interdisziplinären Team von 72 internationalen Forschenden, Partnerorganisationen und Interessenvertretern aus dem globalen Norden und Süden. Fallstudien werden von einem Team von Forschenden und ihren lokalen Partnern an vier kontinentalen Knotenpunkten in Nordamerika, Afrika, Europa und Lateinamerika durchgeführt, wodurch Ausbildungsmöglichkeiten für mehr als 105 Student*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen aus einer Reihe von sozialwissenschaftlichen Disziplinen geschaffen werden. Die Teilnehmenden werden sich auf die sektorübergreifende gemeinsame Schaffung von Wissen und Verständnis im Zusammenhang mit der Politik und Praxis der Aufnahme von Migrant*innen und Geflüchteten konzentrieren und sich an Aktivitäten zur Wissensmobilisierung beteiligen. Ein Team aus internationalen Forschenden und sektorübergreifenden Partnern wird städtische Entscheidungsträger*innen bei der Entwicklung innovativer Strategien zur Integration von Migranten und Geflüchteten unterstützen und gleichzeitig das wissenschaftliche Wissen erweitern.
Förderung: Social Sciences and Humanities Research Council of Canada (SSHRC) (Drittmittel)