Transnationale Familien (ggf. Monitoring)
Abteilung Migration
Projektleitung: Dr. Franck Düvell
Projektkoordination: Dr. David Schiefer
Migrationen einzelner Familienmitglieder können zur Herausbildung transnationaler Beziehungsstrukturen führen. Darunter fallen auch Phänomene wie Fernbeziehungen, getrennte Familien, Migrationswaisen oder „Skype-Eltern“. In der Migrationstheorie besteht Einigkeit darüber, dass Migrations- und Integrationsprozesse heute ohne diese transnationale Dimension nicht verstanden werden können. Eine Sichtung der Literatur ergab, dass transnationale Familien bisher hauptsächlich mit qualitativen Methoden oder mit Blick auf einzelne Herkunftsgruppen untersucht wurden. Es fehlen dagegen (insbesondere in Deutschland) quantitative Erhebungen sowie empirisch fundiertes Wissen über die Prävalenz und über die Muster transnationaler Familienbeziehungen sowie über deren Effekte auf Migrations- und Integrationsprozesse. Ziel des Projekts war es, diese Lücke durch die Entwicklung relevanter Forschungsfragen und die Prüfung geeigneter Studiendesigns zu schließen.
Ergebnisse: Um transnationale Familien in Deutschland zu untersuchen, wurden unter anderem Indikatoren entwickelt und teilweise getestet. Diese sollen im Rahmen von ausgeschriebenen Modulen in laufende Befragungen anderer Institute eingebracht werden. Langfristig sind die identifizierten Fragestellungen in der notwendigen Differenziertheit nur mit einer eigenen Bevölkerungsbefragung zu beantworten, die auch zeitliche Entwicklungen in den Blick nimmt. Im Rahmen des Projektes wurden geeignete Konzepte erörtert. Allerdings benötigen diese ein entsprechendes Budget für die Datenerhebung. Aus dem Projekt sind ein Projektpapier, Beiträge zu Konferenzen und Workshops sowie zu einem Sammelband hervorgegangen. Derzeit ist zudem ein Fachartikel zur empirischen Erfassung transnationaler Familienverhältnisse für ein internationales Fachjournal in Vorbereitung. Zum Thema „partnerschaftlicher Familiennachzug“ wurde mit dem BMFSFJ ein weiteres Projekt entwickelt und umgesetzt.
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)