Transnationale Familien in Deutschland und soziokulturelle Integration (TransFam)
Abteilung Integration
Projektleitung: Prof. Dr. Magdalena Nowicka
Projektkoordination: Dr. David Schiefer
Von transnationalen Familien spricht man, wenn deren Mitglieder (zumindest ein Teil davon) über Ländergrenzen hinweg getrennt leben, jedoch sozial und emotional weiterhin sehr eng verbunden sind. Die Machbarkeitsstudie des DeZIM-Instituts (2019/20) hat u.a. ergeben, dass die bisherige Forschung zu transnationalen Familien primär auf Migrationsentscheidungen und –mustern sowie grenzübergreifenden Praktiken fokussiert war; die integrationspolitische Relevanz transnationaler Familiensysteme ist weitaus weniger wissenschaftlich untersucht als die migrationspolitische. Ebenso ist bisher nicht klar, wie häufig transnationale Familiensysteme von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland sind und wie sich relevante Teilgruppen hier unterscheiden. Am DeZIM-Institut wird daher das Thema transnationale Familien in Deutschland langfristig wissenschaftlich untersucht werden. Im Jahr 2021/22 wird zunächst untersucht, wie hoch der Anteil von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland ist, die Familienangehörige im Ausland haben und in welchem Maße das Familienleben dieser Menschen als transnational bezeichnet werden kann. Zweitens fragt das Projekt danach, wie transnationale Familienbeziehungen mit der soziokulturellen Teilhabe von Migrant*innen in Deutschland (z.B. in Bezug auf soziale Netzwerke und soziale Unterstützung, Sorgearbeit sowie Akkulturationsorientierungen und Wertvorstellungen) in Zusammenhang stehen. Untersucht wird, unter welchen Bedingungen beides im Widerspruch steht, sich gegenseitig begünstigt oder aber unabhängig voneinander existiert.
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)