Ungleichheitsforschung jenseits des Migrationshintergrundes?

Analyse der Folgen für die empirische Ungleichheitsforschung, wenn der Migrationshintergrund als Kategorie ersetzt wird

Cluster "Daten - Methoden - Monitoring"

Projektleitung: Dr. Jannes Jacobsen

Projektmitarbeitende: Rahaf Gharz Addien

Laufzeit Januar 2023 bis Juni 2024
Status Abgeschlossenes Projekt

„Ist der Migrationshintergrund noch zukunftsfähig?” So lautet die Frage, die das letzte Kapitel des aktuellen Berichts der Fachkommission der Bundesregierung zu den Rahmenbedingungen der Integrationsfähigkeit in Deutschland „Gemeinsam die Einwanderungsgesellschaft gestalten“ betitelt (Fachkommission Integrationsfähigkeit, 2021). Die Fachkommission geht darin auf die in der deutschen Migrationsforschung seit einigen Jahren stattfindende Debatte über die Verwendung und Erfassung des (statistischen) Konzepts Migrationshintergrund ein (Will, 2018) und diskutiert alternative Kategorien sowohl auf der Definitions- als auch Erfassungsebene.

 

Der Migrationshintergrund ist ein zentraler Marker, an dem entlang in Deutschland soziale Ungleichheit überprüft wird. Wird dieser Marker verändert, ist davon auszugehen, dass sich auch das Ergebnis der Ungleichheit, also ihre empirische „Größe“, verändern wird. Es ist bislang unklar, ob eine Ersetzung des Migrationshintergrundes laut Mikrozensus Ungleichheiten unsichtbar macht, sichtbar werden lässt oder nur in geringem Maße auf die Beobachtung sozialer Ungleichheit wirkt.

 

Dieses Projekt setzt es sich zum Ziel, eine Reihe neuer Marker zur Erfassung von Migrationsbiografien zusammenzutragen und bei der empirischen Testung im Hinblick auf ihre Möglichkeit, soziale Ungleichheit sichtbar zu machen, zu achten. Hiermit knüpft das Forschungsprojekt an internationale akademische Forschung zu diesem Themenkomplex an (Jacobs et al. 2009; Gresch und Kristen 2011).

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)