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Verbesserung der Umfrageteilnahme von kleinen und hard-to-reach Populationen

Entwicklung einer maßgeschneiderten Rekrutierungsstrategie für türkische Staatsbürger*innen in Deutschland

Cluster "Daten - Methoden - Monitoring"

Projektleitung: Dr. Jannes Jacobsen

Projektmitarbeitende: Rasmus Patton

Laufzeit Mai 2025 bis Dezember 2027
Status Laufendes Projekt

Projektleitung: Dr. Jannes Jacobsen (DeZIM), Dr. Michael Weinhardt (DZA), Dr. Mareike Bünning (DZA)

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Das vorliegende Forschungsvorhaben zielt darauf ab, die Teilnahme von Migrant*innen, insbesondere von türkischen Staatsbürger*innen in Deutschland, an groß angelegten Umfragen und Panelstudien zu verbessern. Dies ist wichtig, um die soziale Situation und die Integrationsverläufe dieser Bevölkerungsgruppen zu überwachen und Verzerrungen in der Gesamtbevölkerung zu vermeiden.

Migrant*innen und ihre Nachkommen machen etwa 28 % der deutschen Bevölkerung aus. Ihre Einbeziehung in wissenschaftliche Umfragen ist unerlässlich, um soziale Phänomene vollständig zu erfassen und um heterogene kausale Effekte zu identifizieren. Bisherige Forschungen zeigen jedoch eine erhöhte Einheitennichtantwort (Unit Nonresponse) unter diesen Gruppen, was ihre Einbeziehung kostspielig und schwierig macht.

Forschungsziele

Das Projekt, angesiedelt im Forschungsbereich „Neue Datenräume für die Sozialwissenschaften“, verfolgt das Ziel, adaptive Umfragedesigns zu entwickeln und experimentell zu testen, um die Teilnahmequoten schwer erreichbarer Gruppen zu erhöhen. Im Fokus stehen dabei türkische Migranten*innen in Deutschland, eine Gruppe mit historisch niedrigen Rücklaufquoten.

Methodik

Das Projekt gliedert sich in drei Arbeitspakete:

Entwicklung von maßgeschneiderten Rekrutierungsstrategien: In Zusammenarbeit mit Vertretern der türkischen Gemeinschaft werden spezifische Anschreiben, Informationsmaterialien und ein Anreizsystem entwickelt. Diese Materialien sollen das Interesse wecken und Vertrauen aufbauen.

Experimentelle Tests: Diese Strategien werden in verschiedenen Phasen einer Panelstudie getestet (Erstkontakt, Einwilligung zur erneuten Kontaktaufnahme, Folgewelle). Der Erfolg der neuen Materialien wird gegen Standardansätze gemessen.

Best Practice Guidelines: Basierend auf den Ergebnissen werden Best-Practice-Leitlinien entwickelt und veröffentlicht, um anderen Forschenden die Rekrutierung von Migrant*innenpopulationen zu erleichtern.

Die Ergebnisse sollen in mehreren wissenschaftlichen Artikeln veröffentlicht und in existierende Panelstudien wie die Deutsche Alterssurvey (DEAS) sowie dem DeZIM.panel integriert werden. Diese Maßnahmen sollen die Beteiligung und das Vertrauen von Migrant*innen erhöhen und dazu beitragen, repräsentative Daten zu sammeln.

Das Projekt wird auch die Unterschiede in den bevorzugten Erhebungsmethoden zwischen jüngeren und älteren Migrant*innen untersuchen, um die kosteneffizienteste Methode für unterschiedliche Altersgruppen zu bestimmen. Insgesamt zielt das Forschungsvorhaben darauf ab, empirisch fundierte und praxisorientierte Lösungen zu entwickeln, die die Teilnahme von Migrant*innen an wissenschaftlichen Umfragen nachhaltig verbessern.

Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Drittmittel)

Kooperationspartner: