Publikationstyp: Sammelbandbeitrag
Community Mapping als Methode
Untertitel: Erfahrungen aus der partizipativen Zusammenarbeit mit Migrant*innen
AutorInnen: Gangarova, Tanja; von Unger, Hella Publikationsjahr: 2020
Mapping-Verfahren werden genutzt, um Personen aus den Zielgruppen und Lebenswelten an der Community-basierten Partizipativen Gesundheitsforschung, Gesundheitsförderung und Prävention zu beteiligen. Community Mapping bezeichnet ein gruppenbasiertes Verfahren, mit dem Mitglieder einer lebensweltlichen Gemeinschaft (engl. community) bestimmte Aspekte ihrer Gemeinschaft in Form einer Zeichnung oder Karte (engl. map) visualisieren, um in einem partizipativen Prozess Ressourcen, Probleme und Lösungsansätze für die Stärkung der Community und die Verbesserung ihrer Situation zu identifizieren. Wir stellen zwei Varianten des Community Mappings vor, mit denen wir praktische Erfahrung gesammelt haben. Die eine Variante visualisiert räumliche Aspekte, Angebote und Einrichtungen einer Community – im vorliegenden Fall haben männliche, migrierte Sexarbeiter ihre Lebens- und Arbeitswelt in Dortmund gezeichnet. Die zweite Variante bildet abstraktere Aspekte einer Community ab – hier haben lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere (LGBTIQ*) Geflüchtete aus verschiedenen Herkunftsregionen in Berlin gemeinsame Anliegen visualisiert. Ausgehend von einer Klärung des Community-Begriffs erläutern wir diese Beispiele und zeigen, wie Mapping-Prozesse dazu beitragen können, Angebote partizipativ zu entwickeln und auf die Bedürfnisse der Gruppen zuzuschneiden. Community Mapping eignet sich für die Zusammenarbeit mit mehrsprachigen und marginalisierten Gruppen. Es bestehen jedoch auch Herausforderungen und wir diskutieren die Vorzüge und Grenzen des Verfahrens, um die Methodenreflexion anzuregen.
doi: 10.1007/978-3-658-30361-7_5 ISBN: 978-3-658-30361-7 Open Access