Publikationstyp: DeZIM Briefing Notes 6

Gewaltschutz in Geflüchtetenunterkünften

Untertitel: Wie lassen sich Schutzkonzepte verbessern?

AutorInnen: Oghalai, Bahar Publikationsjahr: 2021

Abbildung Cover der Publikation

Gewaltschutzkonzepte sind elementare Bausteine zum Schutz vor Gewalt in Geflüchtetenunterkünften. Die große Herausforderung für den Gewaltschutz besteht darin, dass Menschen in Sammelunterkünften in der Regel nicht freiwillig zusammenleben. Diese Tatsache wird nicht nur selbst oft als gewaltsam empfunden, sondern verursacht zudem weitere Formen von Gewalt. Eine möglichst frühzeitige dezentrale Unterbringung, verbunden mit Unterstützungs- und Förderangeboten, minimiert die durch Sammelunterbringung bedingten Konflikte und Gefährdungen.

Informationen zum Aufenthaltsstatus, zum Stand des Antragsverfahrens sowie zu den Aufenthaltsperspektiven sollten Bewohner*innen von Geflüchtetenunterkünften direkt und in den von ihnen gesprochenen Sprachen vermittelt werden. Um Konflikte zu vermeiden, ist eine autonome Alltagsgestaltung wichtig, die es Bewohner*innen in Sammelunterkünften erlaubt, ihren Alltag entsprechend ihrer individuellen, spezifischen Bedürfnisse – zum Beispiel in Bezug auf Essensversorgung oder Ruhe- und Schlafenszeiten – zu organisieren. Durch partizipative Strukturen und das aktive Miteinbeziehen der Bewohner*innen in die Alltagsgestaltung in den Unterkünften können präventive und reaktive Maßnahmen nicht nur effektiver, sondern auch sensibler geplant und umgesetzt werden.

ISBN: 978-3-948289-13-3
Oghalai, Bahar (2021): Gewaltschutz in Geflüchtetenunterkünften: Wie lassen sich Schutzkonzepte verbessern? DeZIM Briefing Notes 6, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM).