Kontrollversuche als Rassismuserfahrungen von Pädagog*innen of Color

Pädagog*innen of Color gelten im bildungspolitischen Diskurs als Hoffnungsträger*innen interkultureller Öffnungsprozesse und erleben gleichzeitig Rassismuserfahrungen im eigenen Arbeitskontext. Der Beitrag nimmt Erfahrungen der Diskriminierung und Re-platzierung von Pädagog*innen of Color in überwiegend außerschulischen Arbeitsfeldern in den Blick und verortet diese im Kontext von Rassismus und Konkurrenzverhältnissen. Diese Rassismuserfahrungen werden als „Erfahrungen von Kontrollversuchen“ konzipiert, z. B. wenn Pädagog*innen of Color erleben, dass ihr Umfeld, etwa Vorgesetzte und Kolleg*innen, bewusst oder unbewusst Handlungen unternehmen, die ihr professionelles Wissen, Handeln und professionelles Selbstverständnis fremddefinieren, begrenzen und dadurch zu kontrollieren versuchen.

Die Wahrnehmung der professionellen Anderen als Bedrohung hängt, so legt die Analyse nahe, auch mit den materiellen Bedingungen professionellen Handelns zusammen, insbesondere mit Konkurrenzverhältnissen, sowohl zwischen Professionellen als auch zwischen pädagogischen Einrichtungen. Der Beitrag ist mit einer machtkritischen Perspektive an der Schnittstelle von Rassismus- und Professionsforschung verortet und möchte dazu anregen, die materiellen Gegebenheiten, die diese Schnittstelle gesellschaftlicher Machtverhältnisse prägen, stärker in den Blick zu nehmen.