Publikationstyp: Arbeits-/Diskussionspapier
Protestpotenzial in der Energiekrise
AutorInnen: Steinhilper, Elias; Jacobsen, Jannes; Dollmann, Jörg; Isani, Mujtaba; Köhler, Jonas; Lietz, Almuth; Mayer, Sabrina J.; Walter, Lisa Publikationsjahr: 2022
Werden die Menschen in Deutschland aufgrund der Inflation und der massiv steigenden Energiepreise im Herbst und Winter 2022 massenhaft auf die Straße gehen? Drohen, wie vielfach befürchtet, ein „heißer Herbst“ oder „Wutwinter“ und eine „Querfront“ aus linken und rechten Akteur*innen? Auf Basis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des DeZIM.panels gehen wir den Fragen nach, wie groß das Protestpotenzial aktuell ist und wie dieses Potenzial mit soziodemographischen Merkmalen und politischen Faktoren zusammenhängt. Unsere Analysen zeigen, dass sich rund jede*r vierte Befragte vorstellen kann, aufgrund der hohen Energiepreise zu protestieren. Etwas über die Hälfte will deswegen nicht auf die Straße gehen, knapp jede*r Fünfte ist noch unentschlossen. Bei Personen, die die AfD wählen würden, ist das Protestpotenzial fast doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung. Darüber hinaus dokumentieren die Daten, dass diejenigen Befragten, die in der Vergangenheit gegen die Corona-Maßnahmen protestiert haben, dreimal so häufig zum Protest in der Energiekrise bereit sind als der Rest der Bevölkerung.
doi: 10.31235/osf.io/9dvf6