Publikationstyp: DeZIM Research Notes 15

Wer ist hier eigentlich ostdeutsch, und wenn ja, wie viele?

Untertitel: Zur Konstruktion, Wirkungsmacht und Implikation von Ostidentitäten

AutorInnen: Foroutan, Naika; Simon, Mara; Zajak, Sabrina Publikationsjahr: 2023

Abbildung Cover der Publikation

Die Research Note geht der Frage nach, wer eigentlich als ostdeutsch gilt. Um die Komplexität der Kategorisierungszugänge zu ostdeutschen Identitäten sichtbar zu machen, beleuchtet der Beitrag, wie „Ostdeutschsein“ definiert und gemessen werden kann. Dabei werden verschiedene Ansätze zur Kategorisierung und Quantifizierung der Gruppenzugehörigkeit diskutiert, darunter geografische (nach Wohnort), biografische (nach Geburtsort), familiäre (nach Sozialisationshintergrund) und identifikatorische Aspekte (nach Selbstbezeichnung). Abhängig von der Kategorie und je nachdem, welche Kriterien für die Definition herangezogen werden, variiert der Prozentsatz der Menschen, die als ostdeutsch eingestuft werden, zwischen 16,7 und 26,1 Prozent. Die Studie betont die soziale Konstruiertheit von statistischen Kategorien und ihre Auswirkungen auf soziale Ungleichheiten und die politische Repräsentation von Gruppen. Gleichzeitig hebt sie hervor, dass es statistischer Kriterien und einer differenzierten Kategorienentwicklung bedarf, um Ungleichheiten und Unterrepräsentationen in der Bevölkerung zu erfassen. Nur so können eine evidenzbasierte Politik und konkrete Fördermaßnahmen entwickelt werden, um eine gerechtere und ausgewogenere Gesellschaft zu schaffen.

ISBN: 978-3-948289-65-2
Foroutan, Naika; Simon, Mara; Zajak, Sabrina (2023): Wer ist hier eigentlich ostdeutsch, und wenn ja, wie viele? Zur Konstruktion, Wirkungsmacht und Implikation von Ostidentitäten. DeZIM Research Notes 15, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM).