Eine Dekade Migration 2015-2025: Bilanz und Perspektiven

Eine DeZIM Veranstaltungsreihe 16.10. | 29.10. | 19.11. |

Im Sommer 2015 sagte die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel den Satz „Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das!“. Er wurde zu einer Chiffre für die Haltung eines Staates, der sich in dieser Situation seiner Verantwortung stellte, seine menschenrechtliche Verpflichtung betonte und sich zur Aufnahme von hunderttausend Geflüchteten bereit erklärte. Bis heute prägt er die Debatten über Migration, Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die Jahre danach waren geprägt von Veränderungen: Zwischen 2015 und 2016 kamen mehr als eine Million Menschen nach Deutschland, vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. In den Folgejahren erreichten weitere Schutzsuchende das Land, unter anderem aus der Türkei, aus afrikanischen Staaten und – seit 2022 – in großer Zahl aus der Ukraine. Diese Bewegungen führten zu Herausforderungen bei der Unterbringung, Bildung, Arbeitsmarktintegration und beim sozialen Zusammenhalt, eröffneten aber zugleich neue Perspektiven und Ressourcen.

Zehn Jahre später ist es an der Zeit blicken wir aus verschiedenen Perspektiven auf die aktuelle Lage in Deutschland. Zehn Jahre später haben Kommunen und Zivilgesellschaft viele neue Erfahrungen gemacht und Kompetenzen aufgebaut. Gleichzeitig stehen unbestreitbare Integrationserfolge, weiterhin ungelöste Probleme einer polarisierten politischen Lage gegenüber. Wir nutzen das Jubiläum, um darauf zu schauen, was Kommunen und Zivilgesellschaft aus den letzten zehn Jahren gelernt haben und wie Integration heute verläuft und durch Staat und Gesellschaft gestaltet wird. Daher wollen wir fragen: 

  • Integration konkret und vor Ort: Was haben die Kommunen geschafft? Wie wurden Integrationsprozesse und -politik vor Ort gestaltet oder gehemmt?

  • Welche Rolle spielten zivilgesellschaftliche Akteure bei der Ankunft und Unterstützung der Geflüchteten?

  • Wie haben sich öffentliche Debatten und politische Positionen zu Migration und Teilhabe verändert?

  • Hat Migration die Gesellschaft gespalten – oder sie bereichert und gestärkt?

Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Praxis diskutieren die Erfolge, Herausforderungen und Leerstellen der letzten Dekade. Die Reihe lädt dazu ein, Migration nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance und Motor gesellschaftlicher Erneuerung zu betrachten. Zugleich geht es um die Frage, wie wir die nächsten zehn Jahre gestalten wollen – im Hinblick auf Demokratie, Zusammenhalt und Teilhabe.

Die Veranstaltungen im Überblick

DeZIM_talk 

Engagement & Fluchtbiografie – welchen Chancen und Barrieren begegnen geflüchtete Menschen in Politik und Gesellschaft?
 

Wann: Donnerstag, 16. Oktober 2025, 18:00–19:15 Uhr
Wo: online

Weitere Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung 

DeZIM_lunch discussion

„Integration per App? Wie digitale Tools lokale Teilhabe verändern“
 

Wann: Mittwoch, 29. Oktober 2025, 13:30–14:30 Uhr
Wo: DeZIM-Institut, Mauerstrasse 76, 10117 Berlin

Weitere Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung 

DeZIM_talk

10 Jahre „Langer Sommer der Migration“ – Perspektiven auf die Integrationsarbeit vor Ort

 

Wann: Mittwoch, 19. November 2025, 13:30–14:45 Uhr
Wo: online

Weitere Informationen und Anmeldung zur Veranstaltung