­Wissenschaftsrat würdigt DeZIM-Institut als maßgebliche Forschungseinrichtung

Das Gremium sieht im DeZIM-Institut einen bedeutenden Akteur in der Integrations- und Migrationsforschung und empfiehlt die dauerhafte Förderung etwa des Forschungsdatenzentrums DeZIM.fdz sowie des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa).

Der Wissenschaftsrat (WR) hat das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) erstmalig evaluiert – mit einem positiven Ergebnis. Es ergänze sein Forschungsfeld „um wichtige Perspektiven und Forschungsansätze“ und ist mit seinen Studien sowie empirischen Erhebungen „insbesondere in der Wahrnehmung der politischen Stakeholder essenziell für die politische Gestaltung von Migration und Integration etwa in Bereichen wie Bildung, Arbeitsmarkt und Gesundheitssystem“. Die Stellungnahme des Wissenschaftsrats bestätigt eindrücklich die hohe Qualität der Arbeit des DeZIM-Instituts.

Hierzu erklärt der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Wolfgang Wick: „Das DeZIM erfüllt damit die mit seiner Gründung verbundenen Erwartungen auf überzeugende Weise. Mit seiner evidenzbasierten Forschung leistet es einen unverzichtbaren Beitrag zur Versachlichung der gesellschaftlichen Debatten über das Thema Migration.“

In seiner Stellungnahme unterstreicht der Wissenschaftsrat die hohe gesellschaftliche Relevanz des DeZIM-Themenspektrums und nennt beispielhaft Schwerpunkte der Forschungseinheiten: Von Fragen nach Integrationsprozessen über Konsens und Konflikt in der Gesellschaft und zwischen migrantischen Gruppen bis zu Ursachen und Folgen von Migrationsbewegungen. Ebenfalls hervorgehoben werden die NaDiRa-Daten zu Diskriminierung und Rassismus in Deutschland sowie die wissenschaftliche Begleitung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Gelobt wurde überdies die „innovative und ausgezeichnete Grundlagenforschung“ des Clusters Daten-Methoden-Monitoring und des Forschungsdatenzentrums DeZIM.fdz.

Bestätigung der Mission und Erfolge des Instituts

Die Bewertung zeigt klar: Das DeZIM-Institut erbringt bedeutende Forschungsleistungen von hoher Qualität, verbindet anwendungsorientierte Forschung mit wichtiger Grundlagenforschung und leistet vorbildlichen Wissenstransfer.

Insbesondere werden hervorgehoben:

  • Die exzellente methodische Kompetenz und breite interdisziplinäre Ausrichtung: Sie bilden die Grundlage für ein vielseitiges und innovationsfähiges Forschungsprofil. Die konsequente Verbindung qualitativer und quantitativer Methoden ist demnach eine „große Stärke des Instituts“.
     
  • Die beeindruckende und sehr innovative Forschungsdateninfrastruktur: Neben ihrer herausragenden Grundlagenforschung erbringen das akkreditierte Forschungsdatenzentrum DeZIM.fdz mit seinem DeZIM.panel und das Cluster Daten-Methoden-Monitoring auch Serviceleistungen von hoher Qualität. Zudem geben sie wichtige methodologische Impulse für die Forschung in Deutschland, stellen Daten zur Nachnutzung zur Verfügung und halten sie für Praxispartner*innen sowie Politik und Verwaltung vor.
     
  • Die Forschung zu Diskriminierung und Rassismus, insbesondere das Monitoring des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa), wird als bedeutende Leistung anerkannt. Laut Wissenschaftsrat versachlicht sie zentrale politische Debatten mit empirischer Evidenz.
     
  • Die fundierten Veröffentlichungen: Vor allem im sozialwissenschaftlichen Kernbereich des DeZIM stellt der Wissenschaftsrat die gute bis sehr gute, teils auch herausragende Qualität der Publikationen fest.
     
  • Die ausgeprägte Forschungsethik: Das DeZIM geht demnach mit einer vorbildlichen Sensibilität vor, zeigt sich verantwortungsvoll und reflektiert. Explizit benannt wird auch die besondere Sorgfalt bei personenbezogener Forschung.
     
  • Die starke Vernetzung: Das DeZIM hat sich als wertvoller Akteur in der deutschen Forschungslandschaft etabliert und fungiert – nicht zuletzt durch die zentrale Anbindung an die DeZIM-Forschungsgemeinschaft – als Knotenpunkt für die Integrations- und Migrationsforschung. Hiermit erfüllt das DeZIM auch einen Kernauftrag, den ihm das Parlament zur Gründung mitgegeben hatte: nämlich neben der Versachlichung der Debatten auch für eine stärkere Vernetzung der Migrationsforschung in Deutschland zu sorgen.
     
  • Die partizipative Entwicklung von Themen und Fragestellungen: Innovative Forschungsdesigns haben laut Wissenschaftsrat eine große Bedeutung am DeZIM. Das Gremium lobt die Einbeziehung von zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Eingewanderte und ihre Nachkommen sowie von Rassismus betroffene Gruppen vertreten.
     
  • Der vorbildliche Wissenstransfer und die evidenzbasierte Politikberatung: Der Wissenschaftsrat betont, dass das DeZIM in kurzer Zeit zu einem wichtigen Ansprechpartner in Politik und Zivilgesellschaft geworden ist. Seine Expertise wird ressortübergreifend von Bundesministerien und parteiübergreifend im Bundestag genutzt.
     
  • Das hoch motivierte und diverse Personal, das sich durch eine gelebte Offenheit und internationale Vielfalt auszeichnet und eine große Zufriedenheit mit der Arbeitsatmosphäre zeigt.
     

Langfristige Sicherung gefordert: NaDiRa und DeZIM.fdz brauchen Verstetigung 

In seiner wissenschaftspolitischen Stellungnahme betont der Wissenschaftsrat ausdrücklich die Notwendigkeit, das DeZIM-Institut dauerhaft zu stärken. Besonders das Forschungsdatenzentrum DeZIM.fdz mit seinem DeZIM.panel als zentrale Infrastruktur für das Institut sowie der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) sollten „auch aufgrund ihrer sehr guten Leistungen“ zeitnah in die institutionelle Förderung überführt werden. Das Gremium weist darauf hin, dass Forschungsinfrastrukturaufgaben dieser Größe und Bedeutung „zur Sicherung des Betriebs, der Ausschöpfung ihres Potenzials, einer nachhaltigen Datenerhebung und eines entsprechenden Datenmanagements sowie einer konsequenten Weiterentwicklung einer dauerhaften und institutionellen Finanzierung“ bedürfen.

Hier finden Sie die Stellungnahme sowie die Pressemitteilung des Wissenschaftsrates.


Pressekontakt
Angie Pohlers
Pressereferentin
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