MIND.set

Cluster "Daten - Methoden - Monitoring"

Projektleitung: Dr. Susanne Veit

Projektmitarbeitende: Vivian Boerschmann Judith EhmeirDr. Elli Zey

Laufzeit Januar 2021 bis Dezember 2025
Status Laufendes Projekt

Onlineumfragen sind eine beliebte und vergleichsweise günstige Möglichkeit, um demographische Merkmale, Einstellungen oder retrospektiv das Verhalten einer großen Zahl an Menschen zu erfassen. Allerdings unterliegen klassische Umfragen einer Reihe von Einschränkungen, wie beispielsweise Verzerrungen durch soziale Erwünschtheit oder die Beschränkung auf bewusste Gedächtnisinhalte. Einen vielversprechen Ergänzung dazu bieten indirekte Tests aus der sozialpsychologischen Forschung. Indirekte Test erfassen Reaktionstendenzen und spontane Assoziationen durch die Analyse von Reaktionszeiten, Gedächtnisleistung, Reaktionen unter Zeitdruck und Priming Effekten. Durch die indirekte Messung sind ihre Ergebnisse weniger durch sozial erwünschtes Antwortverhalten beeinflusst als in klassischen Umfragen. Das Projekt MIND.set zielt darauf ab, die Vorteile beider Forschungsmethoden miteinander zu kombinieren. 

MIND.set ist eine Online-Plattform für die Erstellung von derzeit fünf indirekten Tests (Impliziter Assoziationstest, Affect Misattribution Procedure, First-Person Shooter Task, Avoidance Task und Source Monitoring Paradigm) zur indirekten Messung von spontanen Assoziationen und Reaktionstendenzen auf bspw. soziale Gruppen (häufig auch implicit bias genannt) und ihre barrierefreie Einbindung in Onlineumfragen.  MIND.set wurde zwischen Ende 2020 und Anfang 2021 im Rahmen der NaDiRa-Kurzprojekte (Förderung: BMFSFJ) in Grundzügen geschaffen und danach als zentrales Haushaltsprojekt im DeZIM.lab weiterentwickelt und so optimiert, dass es ab Frühjahr 2025 als Ressource von anderen Forschenden (der DeZIM-Forschungsgemeinschaft und darüber hinaus) zur Verfügung gestellt werden kann. 

 Zudem wurden erste Forschungsprojekte mit MIND.set durchgeführt, beispielsweise zum Einfluss des Endgeräts auf die Testergebnisse bei online durchgeführten indirekten Tests (mobil: Smartphone oder Tablet; stationär: Desktopcomputer oder Laptop) und zur Validität der Ergebnisse kürzerer IAT-Versionen.  Weitere Studien zur zeitlichen Stabilität und Validität regional aggregierter IAT-Ergebnisse sowie ein Vergleich von IAT-Ergebnissen über neun Länder hinweg sind derzeit im Feld bzw. in Vorbereitung – und bieten einen Ausblick auf die Möglichkeiten, die sich mit MIND.set eröffnen. 

Förderung: seit 2021 Haushaltsprojekt; Ende 2020 Anstoßförderung und Ende 2021 anteilige Förderung  durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa)  

Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Institutionelle Förderung)

Kooperationspartner:

Es besteht eine enge Kooperation mit Iniobong Essien (Leuphana Universität Lüneburg), der MIND.set gemeinsam mit Susanne Veit aufgebaut hat und über eine hohe Expertise im Bereich der indirekten Messverfahren hat, und mit Stefanie Hechler (Freie Universität Berlin, ehemalige Mitarbeiterin des NaDiRa). 

Ehemalige Mitarbeitende 

Hannah Arnu, Hannah Bethge, Laura Scholaske