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DEZIM SUMMER SCHOOL 2025

Wann: 12.08.25 – 14.08.2025
Wo: DeZIM-Institut, Mauerstrasse 76, 10117 Berlin
Anmeldung: Die Anmeldung ist abgelaufen.
Recap der DeZIM Summer School 2025
Vom 12. bis 14. August 2025 fand die dritte Methoden-Summer-School am DeZIM-Institut statt. Drei kompakte Workshoptage widmeten sich praxisnahen Methoden der quantitativen und qualitativen Sozialforschung. Sowohl Vertreter*innen der Zivilgesellschaft als auch Mitglieder*innen der Forschungsgemeinschaft waren eingeladen, an dem kostenfreien Kursprogramm teilzunehmen.
Der erste Tag begann mit dem Workshop „Fortgeschrittene Datenvisualisierung mit R“ (12.08.), geleitet von Wolf Riepl. Der Kurs vermittelte einen umfassenden Überblick über moderne Visualisierungstechniken mit ggplot2. Thematisiert wurden die „Grammatik der Grafiken“, Datenaufbereitung sowie der gezielte Einsatz von Farben und Storytelling. Ergänzend erhielten die Teilnehmenden Einblicke in Animationen, interaktive Grafiken und die Entwicklung eigener Themes und Farbskalen. Abschließenden wurde ein Überblick über nützliche R-Pakete vermittelt. Die Inhalte wurden stets praxisnah anhand zahlreicher Beispiele veranschaulicht.
Am zweiten Tag folgte der Workshop „Einführung in die Programmiersprache R für statistische Analysen“ (13.08.) mit Dorian Tsolak (Universität Bielefeld). Der Kurs bot einen praxisorientierten Einstieg in die statistische Programmiersprache R und ihre Anwendung in der Datenanalyse. Die Teilnehmenden machten sich mit dem Aufbau der grafischen Oberfläche von RStudio vertraut und lernten den Umgang mit Datensätzen in R. Darüber hinaus erhielten sie eine Einführung in den Aufbau statistischer Modelle am Beispiel linearer Regressionen. Theorieeinheiten wechselten sich mit zahlreichen Übungen ab, sodass die Teilnehmenden Schritt für Schritt eigene Analysen umsetzen konnten und am Ende über die Fähigkeit verfügten, selbstständig mit R weiterzuarbeiten.
Den Abschluss bildete der Workshop „Einführung in qualitative Methoden“ (14.08.), geleitet von Dr. Elena Tsarouha. Der Kurs gab zunächst einen Überblick über erkenntnistheoretische Grundlagen, Forschungsdesigns und Qualitätskriterien qualitativer Forschung. Anschließend standen die Entwicklung von Leitfäden und die Durchführung leitfadengestützter Interviews im Mittelpunkt, die in Kleingruppen praktisch erprobt und reflektiert wurden. Abschließend standen die Datenanalyse sowie die Präsentation von Ergebnissen im Fokus, die anhand ausgewählter Beispiele verdeutlicht wurden. Durch den interaktiven Aufbau und die intensive Arbeit in Kleingruppen konnten die Methoden unmittelbar angewendet und vertieft werden.
Die DeZIM Summer School 2025 bot erneut vielseitige, methodisch hochwertige Fortbildungen und ermöglichte den Teilnehmenden einen vertieften Einstieg in unterschiedliche Methoden der Sozialwissenschaften. Die Verbindung von praxisnahen Inhalten, interaktiven Formaten und erfahrenen Dozierenden machte die Veranstaltung auch in diesem Jahr zu einem vollen Erfolg.
Programmübersicht
Jeweils 9-17 Uhr im Open Space (4.OG.), DeZIM-Institut (Mauerstraße 76, 10117 Berlin)
12.08.: Fortgeschrittene Datenvisualisierung mit R (auf Deutsch mit Wolf Riepl)
13.08.: Einführung in Statistik mit R (auf Deutsch mit Dorian Tsolak, Universität Bielefeld)
14.08.: Einführung in qualitative Methoden (auf Deutsch mit Dr. Elena Tsarouha)
Kursbeschreibungen
12.08.: Fortgeschrittene Datenvisualisierung mit R
Der Kurs zur Datenvisualisierung wird sich flexibel an den spezifischen Bedürfnissen und Wünschen der Teilnehmenden ausrichten. Möglich ist eine Einführung in die sieben Schichten der "Grammatik der grafischen Darstellung", die anhand praktischer Codebeispiele erläutert wird. Ebenso kann die Auseinandersetzung mit der Datenaufbereitung, unter Verwendung von Paketen wie 2dyr und forcats in Verbindung mit ggplot2 sowie dem tidy data-Format, Bestandteil des Kurses sein. Darüber hinaus bietet der Kurs die Gelegenheit, sich mit verschiedenen Praktiken der Datenvisualisierung auseinanderzusetzen, wie etwa der Erstellung von Animationen mit ggplot2 und gganimate oder der Gestaltung interaktiver Grafiken.
- Benötigte Software: R und R-Studio
Wolf Riepl ist ausgebildeter Radio- und Fernsehtechniker sowie Diplom-Soziologe. Über einen Zeitraum von rund 10 Jahren war er in der Datenanalyse tätig, hauptsächlich mit SPSS Statistics, aber auch mit Stata und dem SPSS Modeler. Zudem programmierte er in Excel VBA. 2007 hatte er seinen ersten Kontakt mit R in einem Wochenend-Workshop – nach dem er das Programm zunächst "nie wieder öffnen" wollte. Dies änderte sich erst über 7 Jahre später. Seitdem nutzt er beruflich fast ausschließlich R und möchte es nicht mehr missen. Derzeit liegt sein Tätigkeitsschwerpunkt auf Schulungen, Workshops, Seminaren und Webinaren, was ihm deutlich mehr Freude bereitet als die frühere freiberufliche, projektbasierte Datenanalyse.
13.08.: Einführung in Statistik mit R
Dieser praxisorientierte Workshop vermittelt die Grundlagen der Datenanalyse mit R und RStudio. Im ersten Abschnitt erhalten die Teilnehmenden eine Einführung in die Einrichtung und den grundlegenden Aufbau der Software und machen sich mit zentralen Konzepten wie Datentypen, Variablen und Funktionen vertraut. Der folgende Abschnitt konzentriert sich darauf, Daten zu analysieren, ihre Struktur zu erfassen und sie gezielt zu verarbeiten sowie zu transformieren. Im dritten Abschnitt werden zentrale statistische Analysemethoden behandelt, darunter deskriptive Statistiken, Korrelationen, einfache t-Tests und erste Schritte in der linearen Regression. Abschließend geht es um die grafische Darstellung von Daten – von grundlegenden Diagrammarten bis zur individuellen Gestaltung.
- Benötigte Software: R und R-Studio
Dorian Tsolak ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld und Teil der Forschungsgruppe Quantitative Methoden, wo er derzeit promoviert. Zu seinen aktuellen Forschungsthemen gehören die intergenerationale Übertragung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, Big Data, Computational Social Science sowie Stereotype, Rassismus und Migration. Tsolak hat einen M.Sc. in Statistical Sciences und einen B.A. in Sozialwissenschaften. Er war bereits in verschiedenen Forschungsprojekten tätig, unter anderem zur Analyse von Extremismus in sozialen Medien und der Erwerbstätigkeit von Frauen nach der Migration.
14.08.: Einführung in qualitative Methoden
Der Kurs gliedert sich in vier thematische Abschnitte. Im ersten Block erfolgt eine kurze Einführung in erkenntnistheoretische Grundlagen in Abgrenzung zu quantitativen Forschungsansätzen. Darauf aufbauend wird die Vielfalt an qualitativen Designs, Erhebungsmethoden und Analyseverfahren skizziert. Es werden zentrale Merkmale qualitativer Forschung und Kriterien der Qualitätssicherung behandelt. Im zweiten Abschnitt findet eine vertiefende Auseinandersetzung mit qualitativen Datenerhebungen, insbesondere leitfadengestützten Interviews statt. Im dritten Abschnitt wird anhand von Rollenspielen die Gesprächsführung erprobt und anschließend gemeinsam reflektiert. Danach erfolgt eine kurze Einführung in die qualitative Inhaltsanalyse. Im vierten Block werden mittels eines exemplarischen Textausschnitts erste Schritte der Analyse erprobt. Abschließend wird die Darstellung qualitativer Ergebnisse thematisiert und an ausgewählten Beispielen veranschaulicht.
- Benötigte Software: keine
Dr. Elena Tsarouha ist Soziologin und verfügt über umfangreiche Kenntnisse der empirischen Sozialforschung, vor allem im Bereich der qualitativen Methoden. Sie arbeitet an der Hochschule Esslingen in der Begleitforschung zur Einführung der neuen Pflegeausbildungen. Zuvor war sie im Bereich der Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Tübingen in verschiedenen Forschungsverbänden zu Themen der stresspräventiven Führung und psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz tätig. An der Europa-Universität Flensburg hat sie zum Thema Prüfungen an Hochschulen promoviert und war in der qualitativen und quantitativen Methodenlehre tätig.
Kontakt
Zühal Arikan
Wissenschaftliche MitarbeiterinCluster "Daten - Methoden - Monitoring"