In einem Festakt mit über 500 Gästen im Dom zu Lund, wurde der Sozial- und Islamwissenschaftlerin Naika Foroutan, Direktorin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) und Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin, die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Lund verliehen. In der Begründung heißt es, Foroutan habe als internationale Autorität in den Forschungsbereichen Migration und Integration mit zahlreichen bedeutenden Arbeiten neue akademische Perspektiven eröffnet, die darüber hinaus die theologischen und religionswissenschaftlichen Disziplinen beeinflussen. Auf Grundlage solider empirischer Befunde und überzeugender Analysen gebe Foroutans Beitrag Aufschluss darüber, wie Migration unsere Gesellschaft als Ganzes verändert – auch in ihrer Selbstbeschreibung. Insbesondere ihre Erkenntnisse über die postmigrantische Gesellschaft, ein Begriff, den sie in den wissenschaftlichen Diskurs überführt hat, werden mittlerweile weit über ihre eigene Disziplin hinaus, international rezipiert.
„Ihre Forschung“, sagt Alexander Maurits, Dekan der Theologischen Fakultät, „ermöglicht es uns, dass wir auf eine neue Art und Weise Fragen darüber stellen können, wie wir in einer Welt, die zunehmend von Vielfalt geprägt ist, zusammenleben wollen.“
Die Zeremonie der Verleihung geht auf eine Tradition bis ins Jahr 1670 zurück und ist der Höhepunkt des akademischen Jahres. Neben dem Diplom wird dabei auch ein Hut und ein Ring überreicht – auf Latein. „Salve! Accipe pileum, insigne libertatis!“, heißt es dann, zu Deutsch: „Sei gegrüßt! Nimm diesen Ring, Symbol der Freiheit!“. In Zeiten, in denen weltweit die Freiheit der Wissenschaft unter Druck gerät, kann dieser Ausruf mehr denn je als eine Aufforderung zur freien Forschung ohne Angst vor Repressionen, gelesen werden. Naika Foroutan, die am Berliner Institut für Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität die Abteilung Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik leitet und dem DeZIM-Institut seit seiner Gründung 2017 vorsteht, wurde auch explizit für ihr gesellschaftspolitisches Wirken in den Migrationsdebatten des vergangenen Jahrzehnts und ihr simultanes Eintreten gegen Islamismus und antimuslimischem Rassismus geehrt.
Einen Ausschnitt der Live-Übertragung der Verleihung finden Sie hier.
Ein Pressefoto von Naika Foroutan steht hier zum Download zur Verfügung.
Informationen zur Zeremonie in Lund sind hier nachzulesen.
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Angie Pohlers
Pressereferentin
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