TRANSMIT 3.0 – Transnational Perspectives on Migration and Integration
DeZIM-Forschungsgemeinschaft
Projektteam:
Projektleitung: Prof. Dr. Herbert Brücker (IAB/BIM); Prof. Dr. Ulrike Kluge (Charité/BIM); Prof. Dr. Naika Foroutan (BIM/DeZIM-I); Prof. Dr. Ruud Koopmans (WZB); Dr. Ramona Rischke (DeZIM-I); Prof. Dr. Helen Schwenken (IMIS)
Projektmitarbeiter*innen: Judith Altrogge (IMIS); Tamara Bogatzki (WZB); Dr. Irene Pañeda Fernández (WZB, Projektkoordination); Lidwina Gundacker (IAB); Laura Hertner (BIM); Philipp Jung (IMIS); Dr. Daniel Meierrieks (WZB, Projektkoordination); Julia Stier (WZB); Dr. Nader Talebi (BIM)
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Projektbeschreibung:
Seit 2020 verfolgt das Projekt TRANSMIT das Ziel, die Dynamiken von Migration als komplexes soziales Phänomen und in seinen regionalen und geopolitischen Ausformungen besser zu verstehen. Die rasant gestiegene politische Relevanz von Migrations- und Integrationsthemen und die zunehmende Skepsis gegenüber Immigration erfordert datengestützte und theoriegeleitete Forschung, die über die deutschen und europäischen Grenzen hinaus geht, um den öffentlichen und politischen Diskurs sachgerecht zu informieren. In der geplanten Fortführung des Projekts, TRANSMIT 3.0, liegt daher ein zentraler Fokus auf dem Migrationsgeschehen Richtung Europa und den kontextuellen Faktoren, die auf dieses Geschehen entlang der gesamten Migrationsroute Einfluss nehmen. Konkret beleuchtet das Projekt die Beweggründe und Erfahrungen von Migrant*innen sowie die politischen und institutionellen Rahmenbedingungen, die Migrationsentscheidungen, Migrationsprozesse, Migrationserfahrungen und Integrationsprozesse prägen. Dafür nehmen wir Migrationsdynamiken aus Westafrika sowie aus dem Mittleren und Nahen Osten in den Blick und decken somit zwei für Europa und Deutschland besonders relevante Migrationskontexte ab.
Seit fünf Jahren baut das Team eine umfangreiche Dateninfrastruktur auf, die eine solche transnationale Forschung ermöglicht. In den vorangegangenen Projektphasen (TRANSMIT, Link) fanden regional repräsentative Erhebungen in Senegal (Dakar, Casamance), Gambia und Nigeria (Edo, Kaduna) statt, ergänzt durch eine Befragung von in Deutschland lebenden Westafrikaner*innen. Ebenso wurden syrische Geflüchtete und die Mehrheitsbevölkerung im Libanon und in der Türkei in repräsentativ angelegten Längsschnittstudien befragt (TRANSMIT-Surveys als SUF am DeZIM.fdz beantragen, Link). Qualitative Daten wurden zusätzlich im Senegal, in Gambia, in Marokko, in Italien, dem Iran und in der Türkei sowie online erhoben. Eine Übersicht zu darauf basierenden Publikationen findet sich hier (Link).
In der neuen Projektphase wird die Befragung in der Türkei gezielt ausgebaut und durch eine neue quantitative Befragung in Marokko ergänzt. Die Türkei und Marokko spielen als Länder an den europäischen Außengrenzen eine wichtige Rolle in der europäischen Migrationspolitik. Für die Türkei, den Iran, Gambia, den Senegal, Deutschland und Marokko sind zudem qualitative Datenerhebungen geplant. Das TRANSMIT-Team setzt somit seinen multimethodischen Ansatz fort, der quantitative und qualitative Elemente kombiniert.
Auf Grundlage dieser reichhaltigen Datenbasis untersuchen wir, wie internationale Migrationsregime und politisch-institutionelle Kontexte in Herkunfts-, Aufnahme- und Transitstaaten die individuellen Migrationsprozesse und Integrationserfahrungen von Migrant*innen beeinflussen. Unsere Forschung fokussiert sich dabei auf fünf Schwerpunktthemen: Determinanten von Migrationsaspirationen, Gender-Aspekte, die Rolle von Arbeit und Arbeitsmärkten, Gesundheitsaspekte sowie Auswirkungen des Klimawandels. Der erwartete Erkenntnisgewinn ist somit sowohl für die Öffentlichkeit und Politik als auch für die Wissenschaft, besonders in Zeiten sich wandelnder Migrationsregime, hochgradig relevant.
Beteiligte Verbundpartner: Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM); DeZIM-Institut, Abteilung Migration (DeZIM-I); Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB); Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS); Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB, Verbundkoordination)
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Drittmittel)