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Wer ist hier ostdeutsch, und wenn ja, wie viele?
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Dienstag, 17. Oktober 2023
13:30–15:00 Uhr
DeZIM.Saal im 3. OG der Mauerstr. 76, 10117 Berlin
Der 3. Oktober ist der Tag der Deutschen Einheit. Jedoch sind nach 33 Jahren deutscher Wiedervereinigung weiterhin Unterschiede zwischen Ost und West festzustellen. Zu diesem Schluss kommt der diesjährige Bericht zum Stand der Deutschen Einheit. Die Diskussionen zu Ungleichheiten zwischen Ost und West bestehen fort: über Fehlentwicklungen nach der Wiedervereinigung ebenso wie über Möglichkeiten zu gegenseitigem Verständnis. Dass der Weg noch weit ist, zeigt sich etwa in deutlich ungleichen gesellschaftlichen Aufstiegschancen für Ostdeutsche. Um dem zu begegnen, hat der Ostbeauftrage der Bundesregierung ein Konzept zur Steigerung ihres Anteils in Führungspositionen (PDF) vorgelegt.
Am 17. Oktober erscheint die neue DeZIM-Studie Wer ist hier ostdeutsch, und wenn ja, wie viele? Zur Konstruktion, Wirkungsmacht und Implikation von Ost-Identitäten von Naika Foroutan, Mara Simon und Sabrina Zajak.
Aus diesem Anlass wird DeZIM-Direktorin Prof. Dr. Naika Foroutan mit dem Ostbeauftragten der Bundesregierung, Staatsminister Carsten Schneider, mit Hamidou Maurice Bouguerra (DaMOst e.V.) und mit der ZEIT-Journalistin und Autorin Jana Hensel über die Frage der Ungleichheit sprechen. Entscheidend dafür ist, wer überhaupt als ostdeutsch zählt, wer sich mit dieser Zugehörigkeit identifiziert, welche Unterschiede sich innerhalb dieser Gruppe zeigen und was dies alles für den Abbau von Unterrepräsentation und Benachteiligung bedeutet. Die Leiterin der Abteilung Konsens & Konflikt und Co-Autorin der Studie, Prof. Dr. Sabrina Zajak, wird die zentralen Erkenntnisse zusammenfassen. Moderiert wird die Veranstaltung von der Wissenschaftlichen Geschäftsführung des DeZIM-Instituts, Dr. Noa K. Ha.
Weitere Informationen zur Publikation:
Abrufbar ab dem 17.10.2023 unter: https://www.dezim-institut.de/publikationen/publikation-detail/wer-ist-hier-eigentlich-ostdeutsch-und-wenn-ja-wie-viele/
Naika Foroutan, Mara Simon und Sabrina Zajak
Wer ist hier eigentlich ostdeutsch, und wenn ja, wie viele? Zur Konstruktion, Wirkungsmacht und Implikation von Ostidentitäten. DeZIM Research Notes #15
Zusammenfassung:
Diese Research Note geht der Frage nach, wer eigentlich als ostdeutsch gilt. Um die Komplexität der Kategorisierungszugänge ostdeutscher Identitäten sichtbar zu machen, beleuchtet der Beitrag, wie „Ostdeutschsein“ definiert und gemessen werden kann. Dabei werden verschiedene Ansätze zur Kategorisierung und Quantifizierung der Gruppenzugehörigkeit diskutiert, darunter geografische (nach Wohnort), biografische (nach Geburtsort), familiäre (nach Sozialisationshintergrund) und identifikatorische Aspekte (nach Selbstbezeichnung). Abhängig von der Kategorie und je nachdem, welche Kriterien für die Definition herangezogen werden, variiert der Prozentsatz der Menschen, die als ostdeutsch eingestuft werden, zwischen 16,7 und 26,1 Prozent. Die Studie betont die soziale Konstruiertheit von statistischen Kategorien und ihre Auswirkungen auf soziale Ungleichheiten und die politische Repräsentation von Gruppen. Gleichzeitig hebt sie hervor, dass es statistischer Kriterien und einer differenzierten Kategorienentwicklung bedarf, um Ungleichheiten und Unterrepräsentationen in der Bevölkerung zu erfassen. Nur so können eine evidenzbasierte Politik und konkrete Fördermaßnahmen entwickelt werden, um eine gerechtere und ausgewogenere Gesellschaft zu schaffen.

Kontakt
Olga Paczynska
Veranstaltungsmanagerin
Stabsstelle Kommunikation & Wissenstransfer
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