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Release des DeZIM.panel-Datensatzes (Version 5): Erweiterte Längsschnittdaten für die Migrations- und Integrationsforschung

/ Forschung

Der Datensatz des DeZIM.panels enthält Antworten aus der Rekrutierungswelle 2021, der Erweiterungsstichprobe 2023, zwölf regulären Befragungswellen sowie zwei Schnellbefragungen.

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Ab sofort können Forscher*innen den neuen Scientific Use File im long-Format des DeZIM.panels nutzen. Das DeZIM.panel – das Online Access Panel des DeZIM-Instituts – untersucht durch wiederkehrende, repräsentative Bevölkerungsbefragungen das gesellschaftliche Leben in Deutschland.

Anfang des Jahres 2021 haben über 9.000 Personen mit und ohne Migrationsgeschichte aus ganz Deutschland an der Rekrutierungsstudie des DeZIM.panels teilgenommen (Alter: 18 bis 67 Jahre). Knapp 7.000 Teilnehmer*innen erklärten sich im Anschluss dazu bereit, langfristig und mehrmals jährlich an Folgebefragungen teilzunehmen. Im Jahr 2023 konnte das Sample um eine Erweiterungsstichprobe mit etwa 2.000 Personen im Alter von 70 Jahren und älter ergänzt werden, wovon ca. 1.000 Teilnehmende Bereitschaft für Folgebefragungen bekundeten. Die panelbereiten Personen der Erweiterungsstichprobe wurden ab Welle 10 in das Frageprogramm des DeZIM.panels aufgenommen (vgl. Abbildung 1). Die Anzahl der Befragten liegt aktuell pro Welle bei rund 3.800 Personen insgesamt.

Die Antworten sind nun als anonymisierter Datensatz (im Stata-Format) verfügbar und ermöglichen es, sowohl kurz- als auch langfristige Trends und Veränderungen in der deutschen Bevölkerung mit und ohne Migrationsgeschichte zu analysieren. Beispielsweise können damit Einstellungen zu politischen Themen, Meinungen zu sozialen Fragen sowie persönliche Erfahrungen im Laufe der Zeit untersucht werden. Die Daten sind besonders für diejenigen interessant, die in den Themenfeldern Integration, Migration und Rassismus forschen: Sie liefern eine breite Datenbasis zu Integrationsindikatoren, Diskriminierungserfahrungen, fremdenfeindlichen und rassistischen Haltungen sowie nationalen und ethnischen Identitäten. 

Das Frageprogramm der Rekrutierungsstudie 2021 und der Erweiterungsstichprobe 2023 umfassten unter anderem folgende Themengebiete: 

  • Migrationsbiografie 

  • Sprachkenntnisse 

  • ethnische bzw. nationale Identität 

  • Religion 

  • transnationale Bindungen 

  • Wohnsituation und Partnerschaft 

  • politische Einstellungen und Protest 

  • Bildung und Bildungshintergrund der Eltern 

  • Diskriminierung 

  • Arbeit und Einkommen. 

Seit 2022 führt das DeZIM.panel jährlich insgesamt vier reguläre Erhebungswellen à 20 Minuten als Online-Befragungen durch. Diese Befragungen setzen sich aus zwei Teilen zusammen: Die eine Hälfte der Befragung ist für Fragen vorgesehen, die Mitarbeiter*innen des DeZIM-Instituts, der DeZIM-Forschungsgemeinschaft sowie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vorschlagen können. Die andere Hälfte der Befragung besteht aus verschiedenen Kernmodulen, die jedes Jahr weitgehend gleichbleiben und im vierteljährlichen Rhythmus rotieren. Dazu kommen Fragen zu aktuellen Themen. Neben den regulären Erhebungswellen führt das DeZIM.panel auch Schnellbefragungen durch, mit einer kürzeren Befragungsdauer und zu spezifischen politischen Ereignissen. Die erste Schnellbefragung im Frühjahr 2022 beschäftigte sich mit Reaktionen auf den Ukrainekrieg; die zweite Schnellbefragung im Herbst 2024 widmete sich den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen.

Die vier Kernmodule konzentrieren sich auf: 

  • politische Institutionen und Einstellungen sowie politisches Verhalten (Modul 1) 

  • gesellschaftliche Werte und Einstellungen (Modul 2) 

  • Gesundheit und Wohlbefinden (Modul 3) 

  • Arbeit und Bildung sowie Diskriminierungserfahrungen (Modul 4)

  • Fragen zum subjektiven Wohlbefinden und zur Einschätzung der individuellen Lebenssituation werden in jeder Welle gestellt. 

 

Die folgende Abbildung 2 zeigt die Auswertung der Zufriedenheit mit der Demokratie in Deutschland, die einmal jährlich gestellt wird. Die Frageformulierung lautet wie folgt: Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie – alles in allem – mit der Demokratie, so wie sie in Deutschland besteht? Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Zufriedenheit im Zeitraum von 2022 bis 2025 deutlich verändert hat. 2022 waren noch 60 % der Befragten zufrieden, dieser Anteil fiel jedoch in den folgenden Jahren kontinuierlich: 2023 auf 50 % und 2024 auf 37 %. Im Jahr 2025 stieg die Demokratiezufriedenheit wieder leicht auf 44 % an, während 22 % der Befragten weiterhin Unzufriedenheit äußerten. Im Vergleich dazu gaben 2022 nur etwa halb so viele der Befragten (12 %) an, unzufrieden mit der Demokratie zu sein. Diese Entwicklung zeigt eine zunehmende Skepsis gegenüber der Demokratie, mit einer leichten Stabilisierung in 2025.

Zitation

Dollmann, Jörg; Jacobsen, Jannes; Lietz, Almuth; Schmälzle, Michaela; Siegel, Madeleine; Zimmermann, Stefan; Köhler, Jonas; Boerschmann, Vivian; Mayer, J. Sabrina; Chouaibi, Doreen; Kalter, Frank (2025): DeZIM.panel Data Release 5.0.0. Dataset. Version: 5.0.0. Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). 

DOI: htps://doi.org/10.34882/dezim.panel.download.5.0.0

Wie werden die DeZIM.panel-Daten beantragt?  

Die Daten sind über das DeZIM.fdz ausschließlich für Forschungszwecke zugänglich. Die Anonymität der Befragungsteilnehmer*innen ist dabei stets gewährleistet. Das DeZIM.fdz bietet Forschungsdaten über verschiedene Zugangswege an: Derzeit sind Scientific Use Files (SUF) via Download, Remote Access sowie On-Site in den Räumlichkeiten des DeZIM-Instituts verfügbar.

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Der Zugang zu den DeZIM-Daten ist gesetzlich geregelt. Um einen SUF zu nutzen, müssen ein wissenschaftlicher Forschungszweck sowie die Anstellung an einer wissenschaftlichen Einrichtung vorliegen. Außerdem muss dafür ein Datennutzungsvertrag abgeschlossen werden.

 

Hintergrundinformationen zum DeZIM.panel

Die Grundgesamtheit des DeZIM.panels umfasst alle in Deutschland lebenden Personen mit und ohne Migrationsgeschichte, die 2004 oder früher geboren worden sind (Bevölkerung ab 18 Jahren). Es handelt sich dabei um eine Zufallsstichprobe auf Basis der Einwohnermeldeämter, mit der aktuelle Stimmungen und Trends in der deutschen Bevölkerung im Längsschnitt abgebildet werden können. Die Stichprobe des DeZIM.panels basiert auf einer zweistufig geschichteten Stichprobenziehung mit dem Ziel, bestimmte Bevölkerungsgruppen überproportional häufig in der Stichprobe zu berücksichtigen; insbesondere Menschen aus der Türkei, aus anderen mehrheitlich muslimischen Ländern, aus Staaten mit Gastarbeiter*innenanwerbeabkommen sowie Aussiedler*innen aus der ehemaligen Sowjetunion und Rumänien. Dadurch liefert das DeZIM.panel genügend Fälle für Vergleiche und Analysen innerhalb dieser Subgruppen im Quer- sowie zukünftig auch im Längsschnitt. 

DeZIM.panel-Publikationen 

Arikan, Zühal; Dollmann, Jörg; Jacobsen, Jannes (2025): What is a Good Way to Ask About Racist Experiences? Exploring the Difference Between Direct and Indirect Measures. Survey Research Methods 19 (1), 55-62. DOI: https://doi.org/10.18148/srm/2025.v19i1.8286.  

Schiefer, David; Nowicka, Magdalena; Lazaridou, Felicia Boma (2024): Binational Identities and Experiences of Discrimination in the Context of Migration: The Role of Transnational Family Ties and Practices. Identity. DOI: 10.1080/15283488.2024.2354200.  

Schiefer, David; Nowicka, Magdalena (2024): Intergenerational Care in Local, Long-Distance, and Transnational Families: The Role of Geographical Distance and Cross-Border Separation on Subjective Care Burden. Population, Space and Place 31(1), 1-19. DOI: https://doi.org/10.1002/psp.2866

Zajak, Sabrina; Best, Fabio; Pickel, Gert; Quent, Matthias; Römer, Friederike, Steinhilper, Elias; Zick, Andreas (2024): Ablehnung, Angst und Abwanderungspläne. Die gesellschaftlichen Folgen des Aufstiegs der AfD. DeZIM Data.insights 14, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations‐ und Migrationsforschung (DeZIM). 

Dollmann, Jörg; Jacobsen, Jannes; Mayer; Sabrina J. (2023): Ein Jahr Angriffskrieg: Anhaltend große Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten und hohe Unterstützung für Sanktionen gegen Russland. DeZIM.insights Working Paper 8, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). DOI: 10.31235/osf.io/9vkrf.  

Dollmann, Jörg; Jacobsen, Jannes; Mayer, Sabrina Jasmin (2023): Die Unterstützung ukrainischer Geflüchteter in Deutschland. In: Oltmer, Jochen et al. (Hg.): Report Globale Flucht: 2023. Frankfurt am Main: Fischer. S. 243–254.  

Kleist, J. Olaf; Weiberg, Mirjam; Schöll, Anja (2023): Mehr Demokratie fördern! Mehrheit sieht Demokratie unter Druck und befürwortet längerfristige Unterstützung der Zivilgesellschaft. DeZIM Briefing Notes 10, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM).   

Mayer, Sabrina J.; Nguyen, Christoph G.; Dollmann, Jörg; Veit, Susanne (2023): The hidden majority/minority consensus: Minorities show similar preference patterns of immigrant support as the majority population. The British Journal of Sociology 74 (4), 711-716. DOI: 10.1111/1468-4446.13013.  

Siegel, Madeleine; Köhler, Jonas; Chouaibi, Doreen; Dollmann, Jörg; Jacobsen, Jannes; Lietz, Almuth und Schmälzle, Michaela (2023): Wie beurteilt die deutsche Bevölkerung die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts? DeZIM.insights 11, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM).   

Yanaşmayan, Zeynep; Rischke, Ramona; Ateş, Merih; Sinanoğlu, Cihan (2023): Schicksalswahl in der Türkei: Befunde zu den Wahlpräferenzen der türkeistämmigen Communitys in Deutschland. DeZIM.insights Working Paper 9, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM).   

Dollmann, Jörg; Mayer, Sabrina J.; Lietz, Almuth; Siegel, Madeleine und Köhler, Jonas (2022): DeZIM.panel – Data for Germany’s Post-Migrant Society. Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik. https://doi.org/10.1515/jbnst-2022-0025.   

Dollmann, Jörg; Mayer, Sabrina J.; Lietz, Almuth; Siegel, Madeleine; Köhler, Jonas (2022): Setting Up an Offline Recruited Online Access Panel with an Oversampling of Immigrants and their Descendants: The German DeZIM.panel. Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). DOI: 10.31235/osf.io/mdpnx.   

Dollmann, Jörg; Mayer, Sabrina J.; Jacobsen, Jannes; Köhler, Jonas; Lietz, Almuth; Siegel, Madeleine (2022): Weiterhin hohe Unterstützungsbereitschaft für ukrainische Geflüchtete in Deutschland: Eine Längsschnittanalyse des DeZIM.panels. DeZIM.insights Working Paper 4, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). DOI: 10.31235/osf.io/8h5c6. 

Jacobsen, Jannes; Dollmann, Jörg; Köhler, Jonas; Lietz, Almuth; Mayer, Sabrina J.; Siegel, Madeleine (2022): Folgen der Inflation in Deutschland: Insbesondere Menschen mit Kindern und Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft sind betroffen. DeZIM.insights Working Paper 3, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). DOI: 10.31235/osf.io/jwmx9.  

Mayer, Sabrina J.; Lietz, Almuth; Dollmann, Jörg; Siegel, Madeleine und Köhler, Jonas (2022): Reaktionen auf den Ukraine-Krieg. Eine Schnellbefragung des DeZIM.panels. DeZIM.insights Working Paper 1, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM).

Schiefer, David (2022): Transnationale Beziehungen zu Eltern im Ausland: Lebenswirklichkeiten im Kontext internationaler Migration. IAF Informationen 2/2022, Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V., 8-15.

Steinhilper, Elias; Jacobsen, Jannes; Dollmann, Jörg; Isani, Mujtaba; Köhler, Jonas; Lietz, Almuth; Mayer, Sabrina J.; Walter, Lisa (2022): Protestpotenzial in der Energiekrise. DeZIM.insights Working Paper 7, Berlin: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). DOI: 10.31235/osf.io/9dvf6. 

Kontakt

Almuth Lietz

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Cluster Daten-Methoden-Monitoring

Mail: lietz(at)dezim-institut.de

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